Die kastilische Stadt Toledo liegt im Hochland der spanischen Meseta in Zentralspanien. Sie liegt auf einem Felsenhügel, der auf drei Seiten vom Fluss Tajo umschlossen wird. Toledo war daher praktisch uneinnehmbar! Die Stadt lag an den wichtigen Handelswegen, die Wohlstand begünstigten. Christen, Juden und Muslime lebten hier friedlich nebeneinander. Die Juden sehen Toledo sogar als den wichtigsten Ort nach Jerusalem an. Im Mittelalter war Toledo ein bedeutendes Zentrum, von der Gotenzeit bis 1560 spanische Hauptstadt. Die hier hergestellten Schwerter waren in ganz Spanien berühmt! Die gewaltigen Stadtmauern gaben Handwerkern, Klerikern, Künstlern und Bürgern Schutz.
Man fühlt sich beim Betreten der Stadt in ein Freilichtmuseum oder eine Zeitmaschine versetzt! Die Zahl historischer Bauwerke ist gigantisch, aber noch beeindruckender ist die Atmosphäre. Aus der römischen Zeit finden sich ein Aquädukt und ein Amphitheater. Die Festung von San Servando erinnert an die Goten; zwei Moscheen aus dem 10. Jahrhundert, der Alcazar und drei Stadttore aus dem 12. und 13. Jahrhundert an die Mauren. Nach der Reconquista entstanden Kirchen und Synagogen im Mudejarstil sowie die Kathedrale von Toledo, an der 250 Jahre lang gebaut wurde. Sie ist das interessanteste gotische Bauwerk der Stadt. Das Museum für Kunst und Archäologie liegt im ehemaligen Spital. Der Maler El Greco stammte aus Toledo, seine Werke finden sich teils in seinem ehemaligen Wohnhaus. Die alljährlichen Fronleichnamsprozessionen sind ein Muss.