Wenn eine komplette Stadt zum historischen Kunstdenkmal erklärt wird, erwartet den Besucher schon etwas Besonderes! Und da Toro nahe der Provinzhauptstadt Zamora in der gleichnamigen kastilischen Provinz liegt, sollte man von dort aus einen Besuch nicht versäumen. Toro liegt auf einem strategisch wichtigen Felsenplateau und war deswegen Austragungsort zahlreicher Scharmützel zwischen den Mauren und Christen. Im 19. Jahrhundert ernannte man den Ort sogar einige Zeit zur Provinzhauptstadt Zamoras.
Die ganze Ortschaft ist fächerförmig angelegt. Zentrum des Fächers ist die Stiftskirche Colegiata de Santa María la Mayor aus dem 12. Jahrhundert. Da der Bau länger dauerte, finden sich neben romanischen auch gotische und byzanthinische Elemente. Die Fassade im Westen ist wunderschön verziert und wird daher „de la Majestad“ genannt. Im Inneren der Kirche finden sich ein bedeutendes flämisches Gemälde und weitere Kunstschätze. Vom daneben gelegenen Aussichtspunkt kann man einen weiten Blick über die kastilische Ebene tun. Die Kirche San Lorenzo El Real wurde im Mudejarstil erbaut. Die gotischen Wandmalereien in der San Sebastian Kirche wurden von einer Frau ausgeführt, was seinerzeit absolut ungewöhnlich war! Der Stadtbummel sollte die drei Klöster Purísima Concepción . San Cayetano, Santa Sofía und Sanctí Spiritu nicht aussparen. An nicht sakralen Bauten bieten sich das Rathaus sowie die Paläste der Grafen von Requena, Castrillo und Alcanices, sowie der „Palast der Gesetze“. An diesen kann man den Glanz einer Epoche ablesen, in der die Stadt Residenz des Königs war.
Reste der ehemaligen Stadtbefestigung aus dem Jahre 910 und aus späteren Epochen finden sich außerdem. Die hervorragenden Weinkeller in Toro sind ebenso bemerkenswert wie der Torre del Reloj. Ausflüge bieten sich nach Villalonso an, wo man die besterhaltene Burg der Provinz Zamora finden kann. In zahlreichen anderen Orten finden sich schöne und bedeutende Sakralbauten.