Die katalanische Stadt in der Nähe der Ebro-Mündung ist ein Ort, wo überall Historie atmet. Nachdem sie von den muslimischen Mauren erobert worden war, fiel sie 1148 wieder an die Spanier und war während des Spanischen Bürgerkrieges 1938 mehrere Monate lang Schauplatz der Ebroschlacht. Heute lebt die Bevölkerung vor allem von der Landwirtschaft und dem Handel mit Oliven, Zitrusfrüchten und Reis, sowie der textil- und Keramikindustrie.
Bedeutende Bauwerke aus dem Mittelalter, der Renaissance, Barock- und Jugendstilzeit finden sich hier in großem Umfang. Viele davon stehen unter Denkmalschutz, die ganze Stadt wurde zum historischen Ensemble erklärt. Dominiert wird Tortosa von der Burg Castillio de la Zuda, die auf einem Hügel über der Stadt liegt und heute ein Parador-Hotel ist. In der Nähe des Ebro liegt die Altstadt mit der gotischen Kathedrale aus dem 14. Jahrhundert, deren Innenausstattung einen näheren Blick lohnt. Sie hat sowohl einen maurischen Turm, als auch eine klassizistische Fassade.
Auf etwas verschlungenen Wegen und trotz der schlechten Ausschilderung findet man hoffentlich zum alten Bischofspalast von Tortosa, der im 14. Jahrhundert gebaut wurde und in herrlicher Lage über das Land sieht. Besichtigenswert sind der Innenhof und die Kapelle. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Kloster Santa Maria aus dem 14. Jahrhundert, der Palast Despuig, die Reales Colegios de Tortosa . eine 1564 gegründet missionarische Bildungseinrichtung für Mauren . sowie die Warenbörse Lonja aus dem 14. Jahrhundert. Hier wurde einst der Weizenpreis für den gesamten Mittelmeerraum festgelegt. Das alte Judenviertel heißt heute Remolin und sollte auf Ihrer Stadttour nicht übersehen werden.