Die Stadt Valladolid

Einstmals war die kastilische Stadt Valladolid Hauptstadt Spaniens, zuvor war sie lange von den Mauren besetzt gewesen. Man fand eine entsprechende Zahl prachtvoller Paläste am Ort – leider wurden sie im Rahmen der Industrialisierung in den sechziger Jahren teilweise zu Gunsten des Baus von Fabriken geschleift. Ob darüber mittlerweile Bedauern herrscht, ist nicht bekannt. Wirtschaftliche Not fordert s. manches Opfer. Doch man findet auch heute noch genügend historische Bausubstanz, um die Bedeutung des Ortes zu erkennen.

Ausflug in die Stadt Valladolid

Den Stadtbummel kann man überall beginnen, aber das Dominikanerkloster San Pablo aus dem 13. Jahrhundert bietet sich ganz besonders an. Die Plaza Mayor Valladolid. wurde zum baulichen Vorbild aller spanischen Plazas. Flämisch beeinflusste Gotik bietet das Colegio de San Gregorio, wo einst die berühmen spanischen Theologen studiert haben. Heute enthält es das Nationale Skulpturenmuseum. 1506 starb Christopher Kolumbus in Valladolid. Das Haus, in dem er lebte, kann heute ebenso besichtigt werden wie das Haus des spanischen Dichters Miguel Cervantes, der den Don Quixote erfand. Die mittelalterliche Kathedrale ist der Mittelpunkt der Stadt, obwohl sie unvollendet blieb. Hier in Valladolid wurden königliche Häupter gekrönt oder verheiratet, denn die Stadt war zeitweise Sitz des königlichen Hofes. Sogar Napoleon hatte hier einmal sein Hauptquartier.

Beim Stadtbummel fallen einem als Erstes die vollen Tavernen und Kneipen auf, in denen man dicht an dicht steht. Hier ist die Weißweinregion Nummer eins in Spanien und die Tapas schmecken dazu noch mal s. gut. Die Likörweine dieser Region waren bereits im Mittelalter berühmt. Sogar der Königshof orderte seinen Wein für viele Jahre hier. Später lief der Sherry aus Jerez ihm den Rang ab und die Weinbauern von Rueda sahen sich genötigt, in der Produktion auf leichtere Weißweine umzustellen. Mit großem Erfolg!

Die Provinz Valladolid ist besonders reich mit Burgen und historischen Bauwerken gesegnet, insofern kann man spätestens bei seinen Ausflügen wettmachen, was die Hauptstadt heute vielleicht nicht mehr bietet. Doch die üppigen Gärten in der Stadt versöhnen einen auch mit der teils kargen Landschaft der Gegend. Wer in die Orte der Umgebung fahren möchte, kann in Medina del Rioseco eine alte Festungsstadt besichtigen, die noch erhaltene Stadttore und etliche sehenswerte Sakralbauten hat. Peñafiel hingegen war einst Handelsort und wird von einer Burg dominiert, die auf einem Hügel liegt. Auch in Simancas findet man eine Burg aus dem 15. Jahrhundert, die eine der bedeutendsten Spaniens ist. Zeitweise unterstand sie der spanischen Krone.