Wer den ganzen Jakobsweg nach Santiago de Compostella zu Fuß geht, kommt irgendwann auch in Villafranca del Bierzo vorbei, der letzten bedeutenden Etappe auf der langen beschwerlichen Reise. Ehemals hatte der Ort sieben Pilgerherbergen. Die Stadt liegt in der Provinz Leon im spanischen Kastilien-Leon, am Fuße der Sierra de Ancares. Die Flüsse Rio Burba und Valcarce fließen hier zusammen und das günstige Mikroklima begünstigt den Anbau von Obst und Gemüse oder Wein. Villafranca del Bierzo ist ein beliebtes Reiseziel auch unter jenen, die selbst nicht zum Pilger werden wollen, sondern „nur“ auf den Spuren historischer Ereignisse und Bauwerke reisen möchten. Geboten sind zahlreiche Sehenswürdigkeiten und das Flair eines Ortes, in dem man gerne ankommt.
Die touristische Achse beginnt, wie s. oft, an der Plaza Mayor, an der sich das Rathaus befindet. Von dort aus spaziert man zur Calle del Agua und zu den Herrenhäusern, die teils aus dem 15. Jahrhundert stammen, bis hin zu den Klöstern und Palästen, die von der Bedeutung des Ortes sprechen. Sehenswert ist auch das Naturwissenschaftliche Museum. In der romanischen Santiago-Kirche, die im 12. Jahrhundert errichtet wurde, können auch heute noch erkrankte Pilger, die ihre Wallfahrt unterbrechen oder aufgeben müssen, einen Jubiläumsablass erbitten. Um ihn zu erhalten, muss man sich vor das „Tor der Vergebung“ dieser Kirche stellen. Manchmal zählt der Wille fast ebensoviel wie die vollendete Tat!