Orte, die in der Römerzeit an berühmten Handels- oder Pilgerstraßen lagen, waren strategisch wichtig und konnten kaum darauf zählen, Besetzern nicht ins Auge zu fallen. Zamora lag am Fluss Duero und an der s. genannten Via de la Plata (Silberstraße) und war daher interessant für die Römer, die hier einen Militärstützpunkt errichteten. Dann kamen 981 die Araber und zerstörten die Stadt. Man baute sie erst 100 Jahre später wieder auf – mit dem Ergebnis, dass Zamora heute das größte Erbe romanischer Bautwerke in ganz Spanien vorweisen kann! So wechselvoll kann Geschichte sein!
Ein kleines Tor in der Stadtmauer eröffnet den Blick zurück in eine längst vergangene Zeit. Man kommt von hier aus in den ehemaligen Burgpark, in dem noch die Reste einer maurischen Festung samt Burgtor, Burggraben und Hauptturm zu finden sind. Einstmals gab es hier eine dreifache Stadtmauer, von der nur noch ein Ring erhalten ist. Eine deutlichere Auskunft über die Sicherheit damaliger Städte kann es kaum geben! Gegenüber der Burg erhebt sich die Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert mit einer byzanthinischen Kuppel. Wie viele andere auch, wurde sie auf den Grundmauern einer anderen Kathedrale errichtet, die zerstört worden war. Der Hauptaltar und das geschnitzte Chorgestühl im Inneren sind ebenso sehenswert wie das benachbarte Museum mit Kunstschätzen. Zahlreiche romanische Kirchen finden sich auf dem Weg ins Zentrum. An der Plaza de Viriato findet man das Hospital aus dem Jahre 1629, einen Palast des Grafen von Alba sowie ein Schmuckstück der Renaissance, in dem heute ein Parador-Hotel zu finden ist.
Die bunte Kneipenszene an der Plaza Mayor lädt zum Ausruhen ein. Früher war hier der erste Befestigungsring der Stadt, an dem auch die Kirche San Juan aus dem 12. Jahrhundert lag. Die Stadt hat seltsamerweise gleich zwei Rathäuser, die nebeneinander liegen. Im Stadtmuseum und im Museum der Karwoche kann man Antwort auf Fragen zur Stadtgeschichte finden. Geht man über die Steinbrücke aus dem 12. Jahrhundert, kann man einen herrlichen Blick auf die Altstadt genießen. Im Sommer werden die Stadtrundgänge in Zamora übrigens durch mittelalterliche Balladen verschönert!
Ausflüge in die Umgebung entlang des Duero oder der Via de la Plata sind ein Muss. Dabei sollte man nicht vergessen, dass man eine Region auch über ihre Küche und ihre Weine entdecken kann! Wer das Brauchtum der Region erleben will, hat dazu insbesondere in der Osterwoche Gelegenheit, wenn die feierlichen Karfreitagsprozessionen stattfinden. Naturliebhaber sollten den Naturpark Sanabria-See besuchen.