Wenn man die Konzentration von bestens erhaltenen Altstädten berechnet, kann die spanische Provinz Kastilien-Leon unerwartet hoch punkten. Auch in der Unterprovinz Zamora mit der gleichnamigen Hauptstadt und den zahlreichen Dörfern ist das nicht anders. Wer sich auf eine Reise durch die Provinz begibt, wandelt auf historischen Spuren, wo er geht und steht. Lebendige Traditionen kann man erleben, wenn man die Provinz Zamora in der Osterwoche besucht. Insbesondere die feierlichen Prozessionen am Karfreitag sind eindrucksvoll. Doch auch der Sommer bietet Einblicke besonderer Art, denn die Stadtbummel in der Hauptstadt werden dann von mittelalterlichen Balladen begleitet.
Die Altstadt der Hauptstadt Zamora wurde – wie mehrere andere auch . von der UNESCO zum Historischen Ensemble erklärt. Kein Wunder, denn sie lag an einer bedeutenden Römerstraße namens Via de la Plata und hat heute noch zahlreiche romanische Bauten aufzuweisen. Kirchen, Stadtmauern und Paläste zeugen noch von der einstigen Bedeutung der Stadt. Auf der Steinbrücke überquert man den Fluss Duero und betritt die Stadt, die einen ins Mittelalter entführt. Damals war die Stadt von einem dreifachen Befestigungsring mit verschiedenen Stadttoren umgeben, von dem allerdings nur der erste Ring fast ganz erhalten blieb. Man kann daraus auf die Zahl der Belagerungen schließen. Eine maurische Burg und die große Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert dominieren die Stadt. Die gepflasterten Gassen führen einen zu weiteren Kirchen, einem ehemaligen Hospital im Renaissancestil, dem Rathaus, dem Momospalast und dem Cordonpalast, der heute ein Museum ist.
Zahlreiche weitere historische Orte ziehen sich durch die ganze Provinz. Die dazu gehörende Landschaft ist mindestens ebenso eindrucksvoll. Man kann sich einer der vielen Routen anvertrauen, die einen durch die Region begleiten. Auf der Via de la Plata kommt man von Sevilla nach Oviedo und besucht unterwegs Benavente, Valparaíso oder La Hiniesta. Entlang des Duero-Tales finden sich zahlreiche Burgen. Im 10. Jahrhundert verlief hier die Grenze zum maurischen Gebiet. Die Weinanbaugebiete bei Toro oder Arribes del Duera bieten landschaftliche Highlights. In Puebla de Sanabria findet sich ebenfalls eine gut erhaltene Altstadt. Der Ort war Schauplatz diverser Schlachten und beherbergt eine großartige Burg mit Zugbrücke aus dem 15. Jahrhundert. Steile Gassen entführen einen, an zahlreichen Herrenhäusern vorbei, zur Plaza Mayor mit dem Rathaus. In der Nähe des Ortes liegt der in herrlicher Berglandschaft gelegene Naturpark am Sanabria-See, dem größten See Spaniens.