Kriegstourismus ist wahrhaft kein schön klingendes Wort . dennoch ist diese Art des Reisens immer eine nicht zu unterschätzende Wirtschaftsquelle gewesen. Die Motive, in ehemalige Kriegsregionen oder auf historische Schlachtfelder zu reisen, können dabei s. vielfältig sein wie der Mensch selbst.
In mehreren Reiseländern werden daher seit einiger Zeit Reiserouten angeboten, die diesem Interesse entgegen kommen. Eine davon ist die südafrikanische Battle Route entlang der Orte Vryheid, Dundee, Glencoe, Ladysmith, Ulundi, Weneen und Eastcourt. Die Route wurde in Erinnerung an die zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen den ursprünglich hier lebenden Zuluvölkern und den einwandernden Buren und Engländern errichtet. Die siebzig Jahre andauernden Scharmützel und Schlachten haben Südafrikas Gesicht für immer verändert.
Etwa 50 historisch bedeutsame Orte wurden zur s. genannten Battle Route in der Provinz Kwa Zulu Natal zusammengefasst. Die damaligen Schlachtfelder liegen im Umkreis von 50 km rund um den Ort Dundee in einer Region, deren malerisches Grün heute friedvoll anmutet. Sanfte grüne Hügel erheben sich hier unter blauem Himmel. Kaum vorstellbar, dass nahe dem Dorf Ngutu im Jahre 1879 das erste Gefecht zwischen Briten und Zulus stattfand. Fünf Armeeverbände standen damals 25.000 bis an die Zähne bewaffneten und zu allem entschlossenen Zulukriegern gegenüber . ein höchst ungleiches Spiel! Am Ende des Gemetzels gab es nur noch Tote. Neben dem damaligen Kampfplatz, den man heute mit Führern begehen kann, liegt heute ein Museum. Bei Rourkes Drift konnten sich im selben Jahr einhundert Briten gegen 4.000 wütende Zulus behaupten. Auch hier gedenkt ein Museum dieser Tat. Die Wanderwege über das damalige Schlachtfeld wirken heute harmlos. Eine wichtige Entscheidungsschlacht zwischen Briten und Zulus fand im Jahre 1879 am Umfolozi River nahe Ulundi statt. An den vernichtenden Sieg der Briten erinnert heute nur ein Denkmal. Nahe Dundee schließlich findet sich das Blood River Monument, mit dem der Voortrekker-Philosophie gedacht wird, die 1838 in göttlicher Mission die unberechenbaren Wilden besiegen wollten und dies auch taten. Das Bronzemonument zeigt in Originalgröße die Wagenburg aus 64 Planwagen, mit der die Vortrekker damals den strategischen Vorteil erlangten. Das Talana Museum in Newcastle zeigt verschiedene Ausstellungen, in denen unter anderem auch afrikanische Perlenarbeiten oder Glaskunst ausgestellt werden. Der Besuch ist schon deswegen lohnenswert. Großes Interesse findet auch das Isandlwana Historic Reserve and Battlefield, ein Freilichtmuseum auf einem ehemaligen Kampffeld. Für jene, die diese Kriegstaten nicht interessieren, präsentiert sich auf der Battlefield Route eine eher ländliche Region. Doch genau diese Tatsache war der Grund, warum hier s. heftig gekämpft wurde: der fruchtbare Landstrich stellte für die Einwanderer das gelobte Land dar, in dem sie sesshaft werden wollten. Wie s. of in der Historie, meinte der weiße Mann, die bereits dort Lebenden mit der schwarzen Haut und 'primitiven' Lebensgewohnheiten seien minderwertig und müssten weichen. Ein Irrtum, der bis heute nachwirkt.