Die südafrikanische Stadt Kimberley muss man in einem Atemzug mit Diamanten nennen. Zunächst gab es hier nichts als ein paar Farmen. Als aber ein Junge im Fluss einen glitzernden Stein fand, der sich als 21karätiger Diamant entpuppte, nahm der Ort langsam seinen Aufschwung. Ein paar Jahre später fand man gleich mehrere Diamanten . und schon begann der Boom. Der kam gerade recht, denn die Farmen warfen nicht allzu viel ab. Der erste Ortsname war folgerichtig New Rush, Neuer Rausch. Das war anno 1869. Acht Jahre später taufte ein Staatssekretär den Ort seinem Titel entsprechend . er war Earl of Kimberle . in Kimberley um. Bereits 1899 konnte man die nächste Sensation vermelden: einen Diamanten mit 83 Karat! Kein Wunder, dass Abenteurer und Arme hierher kamen, um ihr Glück zu machen. Der Brite Cecils Rhodes erkannte schnell, dass man hier handeln musste und kaufte fast alle Minen der Region auf. Später nannte er seine Firma de Beers und konnte ein paar Jahre lang die Vormachtstellung am Markt halten. Sein Name ist auch hierzulande bekannt, da er später Finanzminister und danach Premierminister der Western Provinz wurde.
Heute ist Kimberley eine Stadt mit mehr als 150.000 Einwohnern. Man lebt vom Ruhm vergangener Tage. Der Rausch ist verklungen, aber nicht gerade einem Kater gewichen. Zwar sind alle Minen geschlossen und man kennt heute profitablere Fundstellen in Südafrika, doch spiegelt Kimberley auch heute noch den Wohlstand wider, den man einst mit Diamanten und Gold erlangen konnte. Als Besucher findet man hier moderne Shopping Mails neben historischen Alleen und Häusern aus alter Zeit. Im Minenmuseum von Kimberley kann man in den alten Rausch einsteigen. Er vermittelt das tägliche Leben der Glückssucher von einst. Auch das alte Rathaus von 1899 ist erhalten und heute ein nationales Denkmal. Mit einer historischen Straßenbahn kann man zum 'Großen Loch' am Colesberg Koppie fahren. Einst war hier ein Hügel, nun sieht man in einen Krater mitten in Kimberley. Es ist vermutlich das größte von Menschen gemachte Loch der Welt. 22,6 Millionen Tonnen Stein hat man hier herausgeschaufelt, um am Ende etwa 2.700 Kilo Rohdiamanten in der Hand zu haben. Das zurückgebliebene Loch hat einen Durchmesser von 500 m, es ist 800 . tief.