Mit seinen knapp 40.000 Einwohnern rangiert die tschechische Stadt Tabor in Südböhmen im Mittelfeld bei der Auflistung tschechischer Ortschaften. Daher ist Tabor auch keine Urlauberhochburg, aber ungeachtet dessen ein sehr lohnenswertes Reiseziel, weil die Stadt einzigartige und teils seltene Attraktionen bereithält. Aber schon die „klassischen“ Touristenziele wie die typischen böhmischen Burgen und Schlösser von Tabor sind wegen ihrer Bauweise und der teilweise detailverliebten Verzierungen ein Erlebnis.
Gutes Beispiele hierfür sind die „Burg Kotnov“, die umliegenden Überreste der Burgen „Starý zámek“ und „Šelmberk“ oder auch die Schlösser „Bechyne“ und „Cervená Lhota“. Den ganz Mutigen sei ein Abstecher in das Schloss „Mešice“ empfohlen, in dessen Mauern 1555 ein Dienstmädchen lebendig eingemauert wurde und dessen Geist sich heute noch gelegentlich zeigen soll. Gut in die etwas verschlafene, aber attraktive südböhmische Landschaft passt beispielsweise auch die Zugbrücke „Stádlecký“ mit dem angeschlossenen technischen Museum. Neben Ausflügen zu historisch bedeutsamen Bauwerken eignen sich die böhmischen Wälder natürlich auch erstklassig für vielerlei Arten von Freizeitsportarten. Vor allem das Wandern, Klettern und Biken erfreuen sich in und um Tabor größter Beliebtheit. Anhänger des „feuchten Elements“ werden sich dagegen sicher beim Angeln oder auf einer Kanutour entspannen, vor allem der Fluss Lužnice bietet da zahlreiche Möglichkeiten, die Dank einiger Campingplätze auch auf mehrere Tage ausgedehnt werden können. Außerdem können hier noch ein Botanischer Garten und ein Naturlehrpfad entdeckt werden. Ebenenfalls sehr vorteilhaft für Tabor ist, dass sich weitere wichtige böhmische Städte ganz in der Nähe befinden. Bis nach Prag sind es nur 80 km und die Bierfreunde sind in den nationalen Bierhimmel, in die Stadt Budweis (60 km) auch nicht lange unterwegs.