Aksaray ist eine sehr junge türkische Provinz im zentralen Anatolien, die ihre politische Unabhängigkeit erst im Jahre 1989 erlangte. Bis dahin hatte sie der Provinz Nigde angehört, was stets den Unmut der Bewohner von Aksaray erregt und zu jahrelangen Unabhängigkeits-Diskussionen geführt hatte.
Landschaftlich gesehen liegt Aksaray in der Ebene von Konya. Der größte türkische Salzsee, der Tuz Gölu, befindet sich in der Nähe der Provinzhauptstadt, die vom schneebedeckten Dreitausender Hasan Dagin überragt wird. Die Provinzhauptstadt Aksaray blickt – wie viele türkische Orte . auf eine lange Geschichte zurück. Auch hier siedelten bereits die Assyrer, dann kamen die Hethiter, Phrygier und Perser, nach ihnen die Byzanthiner, Seldschuken und Osmanen. Es kam in der Region zu politischen Wirren und s. wurden auch hier, ähnlich wie im restlichen Kappadokien, unterirdische Städte und Höhlen angelegt, um einen sicheren Ort zu haben. Vier solcher Städte sind in der Gegend um die Provinzhauptstadt bekannt. Touristisch interessant sind vor allem Güzelyurt und Derinkuyu. Auch die antike Königsstadt Nora und das herrliche Ihlara-Tal ziehen Besucher an. In Aksaray selbst sind die Ulu-Camii-Moschee und das Museum besonders sehenswert. Vier Karawansereien weisen daraüf hin, dass sich der Ort in der Nähe der Seidenstraße befand und seinerzeit zahlreiche Karawanen beherbergen musste. Die Karawanserei von Aðzýkaraha stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist eine der größten an der Seidenstraße gewesen. Die Karawanserei von Alayhan ist sogar noch älter. Ein schief stehende Minarett aus rotem Ziegelstein erstaunt manchen Besucher.
Ein Ausflug nach Nigde lohnt schon wegen der Landschaft: der Ort liegt in einem Tal, das von Vulkanen umgeben ist. Hier lag einst die alte Handelsroute durch Anatolien bis zum Mittelmeer. Die seldschukische Burg und die Allaeddin-Moschee verdienen besondere Beachtung. Aus der mongolischen Zeit sind die Sungur-Bey-Moschee und das Grabmal von Hüdavend Hatun. Das archäologische Museum findet sich in der Ak Medresse aus dem 15. Jahrhundert. Ein byzanthiniasches Kloster mit Fresken aus dem 10. und 11. Jahrhundert kann man außerhalb der Stadt besichtigen. Dass man von Aksaray aus eine Kappadokien-Rundreise machen sollte, versteht sich fast von selbst. Nirgendwo sonst findet man s. spektakuläre Gesteinsformationen und Höhlenstädte.