Reise nach Amasya im Hinterland der Schwarzmeerküste

Man nannte unter europäischen Studierenden Amasya im Hinterland der türkischen Schwarzmeerküste nicht von ungefähr das Oxford Anatoliens. Einst stand hier die antike Stadt Amaseia. Die Besiedlungsgeschichte reicht nicht nur bis zu den Hethitern zurück, sondern in Amasya verbrachten auch bedeutende Wissenschaftler ihrer Zeit und mehrere osmanische Sultane ihre Jugend. Der Ort war eines der großen Kulturzentren Anatolien. und ehemals Hauptstadt des pontischen Reiches.

Wissenswertes zu Amasya

Amasya am Fluss Yesirlimak liegt in herrlicher grüner Umgebung, über der die Ruinen einer ehemaligen Festung wachen. Die mehrfach sanierte Burg stammt aus der Zeit des Pontischen Reiches. In der Nähe finden sich noch Reste eines alten Mädchenklosters und verschiedener Königsgräber. Auch an der Straße nach Samsun kann man Königsgräber entdecken. Die seldschukische Gök Medrese, der Halifet Gazi Türbesi, die Kapý-Aðasý-Medrese, die Birmah Minare Moschee mit einem spriralförmig gewundenen Minarett oder die Beyazit Camii Moschee sind beeindruckende Bauwerke aus dem 13. und 14. Jahrhundert.

Obwohl verschiedene Erdbeben die Region stark belasteten, restaurierte man die Bauwerke immer wieder. Teilweise stammen sie aus der Zeit, als man die Söhne berühmter Sultane in die Provinz schickte, damit sie dort das Handwerk des Regierens erlernen konnten! Auch das Volk profitierte von dieser Regelung, denn solche Orte erhielten in der Regel auch Armenküchen, Hospitäler, Karawansereien und Schulen zur allgemeinen Nutzung. Am linken Ufer des Flusses finden sich noch alte Patrizierhäuser aus osmanischer Zeit.

Eine Brücke mit römischen Pfeilern und seldschukischen Bögen schlägt einen Bogen. Fast zweitausend Jahre Geschichte kann man hier in kurzer Zeit erleben. Schöne Ausflugsziele gibt es auch noch. Insbesondere das Sieben-Schwäne-Naturparadies am Yedikyr-Stausee zieht die Menschen an. Schöne Wanderwege und Lokale laden zur Vogelbeobachtung, zum Fischen oder Erholen ein. Picknicken und wandern kann man auch an den Ufern des Borobay-Sees. Die Wasserfälle im Landkreis Taboya sind ebenfalls eine gerne besuchte Abwechslung.