Reise nach Derinkuyu in Kappadokien

Die unterirdische Stadt Derinkuyu, 29 Kilometer von Nevsehir entfernt, gehört zu den beeindruckenden Monumenten einer vergangenen Zeit. Sie wurde erst im Jahre 1963 entdeckt und gehört zu den größten bisher freigelegten unterirdischen Städten Kappadokiens. Der Name der Stadt bedeutet in der Übersetzung „Tiefes Loch“. Touristisch sind bisher nur etwa 10 Prozent der tatsächlichen Wohnfläche erschlossen – dies aber perfekt und mit allen Nachteilen, die dies mit sich bringt: lange Schlangen am Eingang und Souvenirbuden überall.

Ausflugtipp Derinkuyu

Elf Stockwerke tief und auf 15000 Quadratmetern Lebensraum kann man sich ein Bild von den Wohnräumen der damaligen Christen machen, die hierher flohen, um sich vor Verfolgern zu schützen. Die weiteren noch vorhandenen Stockwerke darunter sind bisher nicht freigelegt worden. Viele Geheimnisse ranken sich um den Bau der Höhlenanlagen. Wie lange daran gebaut wurde, weiß man bis heute nicht. Die ersten Höhlen in Derinkuyu entstanden unter der Herrschaft der Phrygier, unter byzanthinischer Herrschaft baute man sie weiter aus. Man konnte die Gänge mit runden Verschluss-Steinen versiegeln und war dann ziemlich sicher vor Angreifern. Bis zu 85 Meter tiefe Frischluftschächte versorgten die Bewohner mit Sauerstoff. Man hatte Wasserzisternen angelegt und Vorratsräume gebaut. Das komplette Vieh konnte mitgenommen werden, es gab sogar eine Kirche und eine Missionarsschule im zweiten Stock.

Alles weist darauf hin, dass man hier nicht nur tageweise lebte, sondern auch dauerhaft. Zur Sicherheit waren bis zu neun Kilometer lange Verbindungsgänge zu anderen Hohlenstädten angelegt worden, s. dass man im Notfall sogar einen Standortwechsel vornehmen konnte. Nach Schätzungen von Wissenschaftlern konnten in Derinkuyu 30-50000 Menschen unterkommen. Die Temperatur im Inneren der Stadt ist gleich bleibend . Grad Celsius. Man sollte sich auf jeden Fall wärmere Kleidung in den Rucksack packen und eine starke Taschenlampe einstecken. Wer Platzangst hat, sollte lieber andere Besichtigungsziele wählen!