Hacibektas ist nicht nur ein Distrikt, sondern auch ein Ort in Kappadokien, im zentralanatolischen Hochland gelegen. Darüber hinaus verweist dieser Name auf Haci Bektas Veli, der 1248 in Chorasan geboren wurde und den alevitischen Bektasi-Orden und sein gleichnamiges Hauptkloster gründete, nach dem der Ort sich später bekannte. Zuvor hatte das Dorf Sulucakaraöyük geheißen. Nachdem der Ordensgründer hier verstorben war, wurde der Ort immer populärer und benannte sich schließlich um.
Hacibektas liegt in der Provinz Nevsehir in Kappadokien. Das Kloster in der anatolischen Steppe ist heute ein Wallfahrtsort und Hauptsitz der alevitischen Bektasi-Derwische. Der Bau liegt frei in der Landschaft, denn nur direkt am Fluss Kýzýlýrmak findet sich Vegetation. Der Bektasi-Orden hatte im der osmanischen Zeit großen Einfluss in Glaubenssachen, weil er freier war als der orthodoxe Islam. Die Lieder und Gedichte der Ordensmitglieder kursierten im Volk und fanden dessen Sympathie. Der Baubeginn des Klosterkomplexes reicht bis in die seldschukische Zeit zurück. Die heutige bauliche Form entstand erst durch Erweiterungen und Veränderungen während der osmanischen Zeit.
Das wunderschöne Kloster, das schon dem Verfall anheim gestellt schien, ist heute als Museum der Öffentlichkeit zugänglich. Seit vielen Jahren kommen Mitte August mehrere Tausend Menschen an diesen Ort, um des Klostergründers während der nächsten drei Tage zu gedenken. Auch der Fußabdruck des Ordensgründers auf dem Berg Ararat wurde zu einer Pilgerstation.