Die ostanatolische Provinz Igdir mit der gleichnamigen Hauptstadt liegt nahe an der Grenze zu Armenien, dem Iran und Aserbaidschan. Der Berg Ararat liegt zu einem großen Teil im Grenzgebiet. Man nennt Igdir wegen der grünen Vegetation auch Grünes Igdir. Es ist eine eher kleine Provinz, in der es dafür umso größere Temperaturschwankungen geben kann. Zwischen 40 Grad im Sommer und minus 30 im Winter zeigt das Thermometer. Die Nähe der Bergmassive lässt dafür umso weniger Niederschläge vorbei. Man betreibt hier Landwirtschaft und Schafzucht, obwohl die Urbanisierung fortschreitet und die Textilindustrie hier große Bedeutung hat.
Historisch gesehen hat Igdir wohl s. ziemlich alle Herrscher erlebt, die jemals ihre Reiche erweitern wollten. Es beginnt mit den Mitanni, dann folgen in lockerer Folge die Assyrer, Kimmerier, Meder, Perser, Urartäer, Skythen, Seleukiden, Arsakiden, Sassaniden, Araber, Byzantiner, Seldschuken, Mongolen, Ilchane, Qara Qoyunlu, Akkoyunlar, Safawiden und die Osmanen. Der Handel mit dem Iran hatte große Bedeutung und hat sie auch noch heute.
Die Provinzhauptstadt dürfte nur in wenigen Reiseführern als bedeutend angesehen werden – zu Unrecht! Fahrräder scheinen das angesagte Transportmittel zu sein und die ganze Stadt erinnert vage an einen Basar. Die Moschee ist größer als man erwartet, die Gastfreundschaft enorm. Touristen verirren sich augenscheinlich nur selten hierher. Die weitere Umgebung der Stadt ist steppenartig. Man kann hier selten gesehene Vögel wie Sandflughühner, Schwarzstirnwürger oder Stummellerchen und Rosenstare beobachten.