Manche Orte sind wegen ihrer wunderschönen Strände Touristenhochburgen und andere mit denselben Qualitäten Geheimtipps für den Alternativtouristen. Beides muss sein, denn wo kämen wir denn dahin, wenn nicht jeder Reiselustige zu seinem Recht käme? Ignaeda gehört zu letzt genannten Orten auf Erden. Der Ort liegt an der türkischen Schwarzmeerküste und wird zur Region Thrakien gezählt.
Es ist die relative Abgelegenheit des Ortes nahe der bulgarischen Grenze, die seine Ausnahmestellung unter den Reisezielen ausmacht. Geografisch gesehen begrenzt das Yildizgebirge den Zugang zur restlichen Türkei. Man gelangt nur per Boot über den Hafen von Limanköy hierher oder über die Straße zwischen Edirne und Dirmirköy. Man findet in der Umgebung von Ignaeda nicht nur schöne Strände, sondern auch ausgedehnte Wälder. Diese wirken geradezu urzeitlich unberührt und ziehen daher Rucksacktouristen und Individualisten magisch an! In der Provinz Kirklareli finden sich an die 50 km Sandstrand. Die schönsten Abschnitte liegen in Ignaeda, dem benachbarten Kiyiköy und bei Kastros. Außerdem sind in der Provinz zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten zu entdecken. Man lebt in der Region vor allem vom Anbau von Obst. In jüngerer Zeit ist man bestrebt, die abgelegene Gegend um Ignaeda zum Naturschutzgebiet zu erklären, um das letzte intakte Feuchtgebiet dieser Art in der Türkei schützen. Damit soll langfristig auch der Ökotourismus gefördert werden. Aber, wie es oft s. ist: andere wirtschaftliche Interessen stehen dagegen.
Die Schwarzmeerküste ist touristisch bislang noch nicht s. frequentiert wie andere Küsten der Erde. Es liegt wahrlich nicht am Mangel an herrlichen Stränden, sondern eher an den stärkeren Strömungen, die an einigen Orten herrschen. Besiedelt war diese Region allerdings bereits in prähistorischer Zeit. Die Universität Istanbul hat zwei Ausgrabungen vorgeschichtlicher Siedlungen unternommen, die zwischen 5900 und 5000 vor Christus angelegt wurden. Man kennt hier in der Gegend auch Grabhügel aus der Eisenzeit. Im Historischen Museum der Provinzhauptstadt Kirklareli kann man zahlreiche Funde bestaunen. Dabei kann man gleich auch die Hizir-Bey-Moschee besuchen, die 1388 gebaut wurde. Neben ihr findet sich auch ein Badehaus aus der gleichen Zeit.