Ausflug nach Ihlara in Kappadokien

Das Tal von Ihlara im südwestlichen Teil des anatolischen Kappadokien. ist eine faszinierende Canyonlandschaft aus erkalteter Lava. Sie liegt 40 Kilometer vom Aksaray entfernt und war einst Zufluchtsort für christliche Mönche, die verfolgt wurden oder aus anderen Gründen die Einsamkeit suchten. In dem 14 Kilometer langen Canyon mit seinen bis zu 150 Meter hohen Steilhängen fließt der Fluss Melendiz, der hier von Pappeln, Weiden und Pistazien gesäumt wird. Man kann ihn über 400 Stufen erreichen, sollte jedoch wegen der Unwegsamkeit des Geländes die passenden Schuhe tragen! Über dem Fluss in den Felswänden befinden sich zahlreiche Felsenkirchen und kleine Kapellen, kleine Klöster und Wohnhöhlen. Sie sind oft durch Tunnel miteinander verbunden.

Reisetipp Ihlara

An den Fresken im Inneren vieler Räume kann man ablesen, dass diese zwischen dem 5. und dem 13. Jahrhundert entstanden sind. Man kann sie zwei religiös-künstlerischen Strömungen zuordnen: die Fresken in der Nähe von Belisirma sind byztanthinischen Ursprungs, während die in der Nähe von Ihlara eher östlichen Einfluss aufweisen. Inschriften, die näheres aussagen würden, fehlen oft. Man weiß heute nur, dass die damals hier herrschenden Seldschukenherrscher eher tolerant gegenüber anderen Religionen auftraten und die hier lebenden Mönche und Laien nicht störten. Man kann auch deswegen noch heute zahlreiche freskenschmückte Kirchen besichtigen, die die Geschichte der damaligen Christen erzählen. Zudem fasziniert die grüne Landschaft auch durch zahlreiche hier flatternder Schmetterlinge.

Von Ihlara aus kann man wandernd das Dorf Selime am Ausgang des Tales erreichen und dort eine in den Stein gehauene Basilika besichtigen. Man findet dort auch mehrere Felsenkirchen und eine in den Tuffstein gehauene Burg. Etwas weiter entfernt liegt Güzelyurt, wo es eine Felsensiedlung gibt, die heute noch bewohnt wird. Der Ort wurde durch Gregor von Nazanius zu einem bedeutenden Zentrum des Christentums ausgebaut.