Typische türkische Architektur prägt das Stadtbild des kleinen Hafenstädtchens Inebolu an der türkischen Schwarzmeerküste. Der Ort liegt in der Provinz Kastamonu, er ist mit seinen Gassen und Lädchen sehr attraktiv für Touristen. Zwei Gebirgszüge erstrecken sich entlang der Küsten und sorgen für ein Hinterland, das Wanderer und Trekker anzieht.
Inebolu selbst besitzt keine ausgedehnten Strände, aber immerhin kleine. Die Flüsse und Bäche in den umliegenden Gebirgsregionen sind teilweise sehr wild. Das Klima ist maritim mit angenehm moderaten Temperaturen durch das ganze Jahr. Der Tourismus ist mittlerweile eine sehr geschätzte Einkommensquelle neben Viehzucht und Landwirtschaft. Gegründet wurde Inebolu bereits 1200 vor Christus. Teile der Geschichte liegen noch im Dunkeln. Die alten Burgruinen im Stadtteil Boyran geben noch Rätsel über ihre Erbauer auf. Auch an der Karadeniz Grundschule und auf dem Gerisch-Hügel finden sich Reste alter Mauern wieder, die einmal zu byzanthinischen und osmanischen Burgen gehört haben. Klar ist jedoch, dass später die Seldschuken das Ruder übernahmen und nach ihnen die Osmanen kamen, unter denen Inebolu eine bedeutende Hafenstadt wurde.
In den Jahren 1880 und 1885 zerstörten verheerende Brände die Stadt fast komplett. Der damalige Sultan baute die Stadt wieder auf und legte sie in quadratischer Form neu an. Dadurch entstand das heutige Straßenbild mit den dreistöckigen Backsteingebäuden. Alle einstmaligen historischen Gebäude im Innenstadtbereich fielen den Flammen zum Opfer, sodass es heute fast keine besichtigenswerten Baudenkmäler mehr gibt. Die Häuser sind teilweise im griechischen, teilweise im türkisch-osmanischen Stil erbaut. Zeitweise lebten hier tatsächlich Griechen.