Die unteridrische Höhlenstadt von Kaymakli liegt 20 Kilometer südlich von Nevsehir im türkischen Zentralanatolien. Der Ort gehört zur phantastischen kappadokischen Landschaft, die seit Jahrzehnten Reisende aus aller Welt fasziniert. Es waren die Ausbrüche zweier heute erloschener Vulkane, die vor Millionen von Jahren die Täler Kappadokien. mit dicken Lavaschichten zudeckten. Später begannen Christen auf der Suche nach einem sicheren Ort zum Leben, hier Höhlen zu bauen. Über Jahrhunderte wurden diese zu unterirdischen Städten ausgebaut. Bis zum Jahr 2002 hatte man in Kaymakli erst . Stockwerke freigelegt und der touristischen Nutzung zugeführt. In anderen vergleichbaren Städten fand man bis zu 18 unterirdische Stockwerke, das letzte in 85 Metern Tiefe. Belüftungsschächte und Rollsteine als Verschluss sorgten für die nötige Bewohnbarkeit. Zudem baute man Zisternen, Getreidespeicher und Viehställe, damit man gegebenenfalls auch auf lange Sicht hier leben konnte.
Die Höhlen gleichen einem nie enden wollenden Labyrinth unter der Erde. Man fand heraus, dass viele unterirdische Städte mit bis zu . Kilometer langen Gängen verbunden waren, s. dass man notfalls den Standort wechseln konnte. In Kaymakli wurde die oberste Etage ausschließlich für das Vieh benutzt. Vermutlich gab es auch weiter unten noch Ställe. In den unteren Etagen finden sich Wohn- und Schlafräume, Vorratskammern und in den Stein gemeißelte Kirchen. Direkt daneben finden sich Grabstätten vermutlich bedeutender Personen. Saftpressen und Weinkeltergeräte deuten darauf hin, dass es hier einige Lebensqualität gab. Man schmolz hier sogar Metalle und verarbeitete sie weiter. Zwischen Nevsehir und Aksaray findet sich eine Kupfermine, die vermutlich für die nötigen Rohstoffe sorgte. Aus der vorgefundenen Zahl der Vorratsräume schließt man, dass Kaymakli eine der größten unterirdischen Siedlungen Kappadokiens war. Hier kann man ein lebendiges Bild damaligen Lebens erhalten!