Die Provinz Kayseri ist ein wichtiges Industriezentrum Zentral-Anatoliens. Sie liegt in der Ebene vor dem erloschenen Vulkan Erciyes. Man produziert hier vor allem Teppiche und Stoffe, Nahrungsmittel und Lederprodukte. Außerdem werden Metalle abgebaut. Die gleichnamige Provinzhauptstadt bietet dem reisenden zahlreiche Hinterlassenschaften aus osmanischer oder seldschukischer Zeit. Im archäologischen Museum von Kayseri findet man außerdem Funde aus dem antiken Ort Kültepe, der im Osten der Provinz liegt und einst die erste Stadt war, in der freie Marktwirtschaft umgesetzt wurde. Damals, im Jahr 2000 vor Christus, wurde der Handelsort von den Hethitern errichtet und Handelsreisende verkauften die anatolischen Weine in Mesopotamien und brachten mesopotamische Ware. nach Kültepe.
Kein Wunder, dass Kayseri auch unter den später kommenden Herrschern als Wirtschaftszentrum bedeutend war und blieb. Die Blütezeit lag im 4. Jahrhundert. Damals war Kayseri für seine Armeinspeisungen und Hospitäler berühmt. Von 1900 an baute man nördlich der alten Zitadelle die Neustadt. Zahlreiche Häuser aus dieser zeit sind noch erhalten. Heute ist die türkische Stadt im Industriezeitalter angekommen und bedeutend für den Tourismus. Von hier aus werden viele Touren nach Kappadokien angeboten, einer der reizvollsten Landschaften Anatoliens, das wanderer und Kulturreisende gleichermaßen anzieht. Kayseri bietet außerdem ein kleines Skizentrum am Ercyies und eine regelmäßige Flugverbindung nach Istanbul. Man kann sich heute kaum noch vorstellen, dass die Gegend um Kayseri einmal von Sümpfen und Salzseen geprägt war. Sue wurden teilweise erst im letzten Jahrhundert trocken gelegt und bebaut.