Reise in die Stadt Konya

Wenn es einen Ort gibt, an dem die älteste türkische Geschichte lebendig wird, dann ist es Konya. Die 200 war mehr als 200 Jahre Hauptstadt des seldschukischen Reiches und beherbergt noch heute die Bauwerke dieser Zeit. Außerdem lebte der berühmte türkische Philosoph und Ordensgründer Mevlana Celaleddin Rumi hier. Sein Wirken ist bis heute spürbar. Im Museum, das ihm zu Ehren in Konya eingerichtet wurde, finden sich interessante Relikte aus seiner Schaffensperiode und Gegenstände aus dem Besitz der Derwische, deren Schwindel erregende Tänze sie berühmt machten. Für die Türken ist Konya daher eine Pilgerstätte, die in der Bedeutung durchaus mit der nach Mekka gleichgesetzt wird. Die tanzenden Derwische des Mevlana-Ordens sind heute aus der Stadt nicht mehr wegzudenken. Sie sind eine der größten touristischen Attraktionen, seit die Aufführung der Tänze in der Öffentlichkeit wieder erlaubt ist.

Wissenswertes über die Stadt Konya

Die Kollision von Moderne und Historie gelingt in Konya besonders eindrucksvoll. Die Stadt in der Ebene von Konya südlich von Ankara ist heute ein Industriestandort, man findet in ihrer Nähe aber auch eine der ältesten Siedlungen der Welt. Die Ruinen von Catalhöyük liegen etwa 40 Kilometer östlich. Die bis zu 9000 Jahre alten Funde dieser Ruinenstadt kann man heute im Museum von Ankara bestaunen. Unter dem Namen Ikonion war Konya bereits in der Antike bedeutend. Der Ort ist sogar in der Apostelgeschichte und bei den Reisen des Paulus erwähnt. Doch seine wahre Bedeutung erlangte Konya erst im 11. Jahrhundert, als die turkmenischen Seldschuken die Region eroberten. Bauliche Sehenswürdigkeiten wie die Haci-Veyiszade-Moschee, die Sircali-Medrese, der Kubudabad-Palast oder die Ince-Minare-Medrese weisen auf diese historische Periode hin. Ein archäologisches und ein völkerkundliches Museum ergänzen die Besichtigungstour. Die antike Stadt Kilistra und das Atatürk-Museum finden ebenfalls viele Interessenten.