Südlich der türkischen Hauptstadt Ankara und an den Nordhängen des Taurusgebirges liegt die Ebene von Konya mit der gleichnamigen Hauptstadt. Die Region ist die Kornkammer der Türkei und die fahrt durch endlose Felder kann den Geist ziemlich beruhigen, denn es ist flächenmäßig die größte türkische Provinz. Vielleicht deshalb ist das Ankommen in der Hauptstadt der Provinz s. schön, denn Konya Stadt gilt nicht nur unter Städtebauern als besonders interessant. Der Begründer des Mevlevi-Ordens, Mevlana Celaddeddin Rumi, lebte im 13. Jahrhundert hier und hinterließ die tanzenden Derwische seines Ordens. Anlässlich der Gedenkwoche im Dezember jeden Jahres werden die Tänze heute auch öffentlich vorgeführt. Auch deswegen ist die Provinzhauptstadt heute ein Pilgerziel. Aber Konya ist auch eine der bedeutendsten Industriestädte der Türkei. Viele Facetten einer Region...
Doch die Provinz Konya bietet noch mehr! Eine der ältesten Siedlungen der Welt zum Beispiel – den Ort Catalhöyük südöstlich der Provinzhauptstadt. Die Funde und Fresken aus den Häusern des Ortes reichen 9000 Jahre zurück und können heute im Museum von Ankara bewundert werden. Catalhöyük war einst ein bedeutendes Kulturzentrum. Eine ganze Reihe Eroberer kamen in diesem Landstrich vorbei, um die Region unter ihre Fittiche zu nehmen und ihr ihren kulturellen Stempel aufzudrücken. Unter den Seldschuken und Osmanen brachte Konya es erneut zur Blütezeit. So finden sich denn auch zahlreiche Bauwerke aus dieser Zeit in der Provinz. Im Süden des Landstriches findet sich der Beysehir-See, um den herum die Landschaft zum großen Teil noch unberührte Natur ist. An seinen Ufern steht ein seldschukischer Sommerpalast, ein weiterer befindet sich auf einer Insel im See. Sehenswerte seldschukische Holzbauten sind die Esrefaglu-Moschee und ihre Türbe. Der Weise Nasreddin Hodscha ist Kennern auch hierzulande bekannt. Er wirkte in Akbehir, wo man heute auch sein Grabmal besichtigen kann.