Ehemals, in der Antike, hieß der kappadokische Ort Mataza. Der heutige Name ist Mazi. In dem Ort südlich von Ürgüp gibt es Steilhänge, in denen Grabkammern aus früher römischer und byzanthinischer Zeit angelegt wurden. Noch interessanter ist, dass im besagten Hügel westlich des Dorfes Mazi eine der vielen unterirdischen Städte Kappadokien. liegt.
Vier Eingänge finden sich in den Hängen des steilen Felsens. Man findet hier weiträumige Stallungen mit Trinkwasservorichtungen für Tiere. An der Größe und der Vielzahl der Ställe kann man ablesen, dass die Bewohner von Mazi wohlhabend gewesen sein müssen, denn sie scheinen viel Vieh gehabt zu haben. Andere unterirdische Städte weisen keine Trinkwasserrinnen in den Ställen auf. Auch eine Weinpresse wurde gefunden. Die kappadokischen Weintrauben konnten durch Schächte in die unterirdische Stadt gebracht werden, wo sie dann verarbeitet wurden. Der Grund, sein Leben in Mazi zeitweise auch unterirdisch zu leben, lag in der Religionszugehörigkeit. Seinerzeit wurden die Anhänger des Christentums noch verfolgt und hatten sich hier ein Rückzugsgebiet geschaffen, in dem sie sicher waren. Man konnte die Eingänge der unterirdischen Städte einfach mit großen Rollsteinen versiegeln und sich dann problemlos mehrere Wochen lang im Inneren aufhalten. Vorratskammern sorgten dafür, dass man nicht verhungerte. Für den Notfall gab es Tunnelsysteme, die eine unterirdische Stadt mit der nächsten verband – manchmal über mehrere Kilometer Entfernung.