Manchmal kommt es einem s. vor, als würde die halbe Türkei . insbesondere die Türkische Ägäis – nur aus historisch relevanten Orten bestehen und man könnte nicht einen vernünftigen Badeort ohne geschichtliche Tiefe finden. Ganz s. dramatisch ist es nicht . aber es ist schon etwas dran! Das hat aber auch etwas damit zu tun, dass gerade die Nähe zur See strategisch wichtig war und die Anlage bedeutender Häfen und Handelsorte gefördert hat.
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Die Stadt Milet, etwa 80 km südlich von Izmir gelegen, war insbesondere zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert ein wirtschaftliches, wissenschaftliches und künstlerischen Zentrum der westtürkischen Küste. Begünstigt wurde dies durch die Tatsache, dass man gleich vier Häfen in der näheren Umgebung nutzen konnte. Mindestens 70 Handelskolonien am Schwarzen Meer und dem Mittelmeer gehen auf die hier ansässigen Kaufleute zurück. Der berühmteste Sohn der Stadt war Thales von Milet, ein Naturwissenschaftler. Er war Kaufmann, der aber durch seine vielen Reisen auf vielen Gebieten umfangreiches Wissen erwarb, das ihn beschäftigte.
Man sagt, dass Milet einst sogar bedeutender war als Ephesos. Man behauptete zuweilen sogar, es sei das Manhattan der Antike gewesen! Tatsächlich verzeichnete die Stadt damals großartige Bauten wie ein riesiges Theater für 15.000 Menschen oder römische Badeanlagen mit Saunen, Fußbodenheizung, Kaltwasserbecken und Umkleidekabinen. Vom Glanz dieser antiken Stadt ist heute nicht viel geblieben. Der griechische Ort auf türkischem Boden ist dem Vergessen anheim gefallen. Vieles, was die Ausgrabungen zu Tage gefördert haben, zum Beispiel das grandiose Markttor von Milet, kann man heute im Pergamonmuseum in Berlin besichtigen. Doch es bleibt noch genug, um Milet seine Referenz zu erweisen.
Auf dem Theaterberg kann man noch heute Reste des Marktplatzes und der Thermen besichtigen. Auch das Relief des einstigen Hafens ist noch sichtbar. Man braucht allerdings durables Schuhwerk, weil das Gebiet mittlerweile verlandet und sumpfig ist. Es gibt ein kleines archäologisches Museum, in dessen Nähe eine seldschukische Burgfestung aus dem Jahre 1404 zu finden ist. Auch byzanthinische Bauten aus der Zeit als Bischofsstadt finden sich noch östlich des Theaters. Inzwischen sind deutsche Grabungen zu weiteren Funden gekommen. Ein Grund mehr, Milet einen Besuch abzustatten.