Die Türkei bietet unzählige Ausflugsziele. Die einen lieben es historisch, die anderen wollen in die Natur. Doch viele, die in die Türkische Ägäis fahren, sind sich einig, dass die über hundert Meter ansteigenden Sinterlandschaften nahe dem Dorf Pamukkale im Südwesten der Türkei eine der schönsten Naturregionen des Landes sind. Ähnliche Kalksteinterrassen findet man nur noch im Yellowstone Nationalpark in den USA.
Von Weitem wirkt es so, als seien die Steinterassen von Pamukkale mit Eis und Schnee bedeckt. Doch das Phänomen entsteht durch zahlreiche heiße Thermalquellen, die sich an den Hängen befinden und ihr kalkhaltiges Wasser nach unten sprudeln. Kühlt sich das Wasser ab, verbleibt der weiße Kalk auf den Steinen und bildet im Laufe vieler Jahre eine dicke Schicht, wie man sie auch aus Tropfsteinhöhlen kennt. Man hat errechnet, das jeden tag 48 Tonnen kalk abgelagert werden. Bei Sonnenuntergang präsentiert sich diese seltsame Naturlandschaft besonders schön. Das Wasser in den Becken schimmert türkisfarben und das Sonnenlicht reflektiert auf dem kalk rötlich. Dennoch muss man feststellen, dass die vielen Besucher der letzten Jahrzehnte ihre Spuren hinterlassen haben. Daher muss man mittlerweile beim Besuch dieser Naturlandschaft mit Einschränkungen rechnen, um weitere Schäden abzuwenden. Man darf die Becken mit dem unterschiedlich warmen Wasser nur noch in bestimmten Teilen und ohne Schuhe betreten.
Schon die alten Römer kannten Pamukkale und kamen hierher, um in den Thermalquellen zu entspannen. Man schrieb der Kraft des heißen Wassers auch bestimmte Heilwirkungen zu und s. entwickelte sich das damalige Hierapolis bald zu einem blühenden Kurort. Man findet die Ruinen der antiken Stadt und die Grabstätten der Nekropole heute über den Thermalquellen und Sinterterassen. Zahlreiche Grabstellen unterschiedlicher Art können uns heute Aufschluss über die Bräuche damaliger Zeit geben.