Das antike Priene liegt am Fuße eines Felsenmassivs und wurde im 4. Jahrhundert vor Christus von dem damals bekanntesten Architekten Hippodamus konzipiert. Er legte den einstigen Hafenort im Ionischen Städtebund nach der Verlandung des Flusses Mäander neu im Schachbrettmuster an, was man später die hippodamische Städtebauweise nannte.
Reisende von heute finden die Ruinen von Priene in der Nähe des Dorfes Güllabahce. Die antike Stadt war einstmals ein nur von Griechen besiedelter Ort, der im Gegensatz zu den meisten Ausgrabungsorten der Türkei auch später nie von den Römern baulich erweitert wurde. Heute gilt Priene als eine der schönsten Ruinenstädte der Ägäis und wurde von deutschen Archäologen bereits als das griechische Pompeji bezeichnet. Man legte hier über 50 Häuser und alle öffentlichen Bauten wie das Theater, das Gymnasium, den Tempe. der Athen. und das Gebäude, in dem seinerzeit die Stadtversammlungen abgehalten wurden, frei.
Noch beindruckender als das Rathaus und der Marktplatz sind zweifellos die . wieder aufgerichteten Säulen des Athenetempels, die seine Größe ahnen lassen. Es waren ursprünglich allerdings 30 Säulen. Alexander der Große hatte den bei seiner Durchreise unvollendet vorgefundenen Tempel im Jahre 334 vor Christus zu Ende bauen lassen. Die gesamte Bauzeit wird mit 300 Jahren angegeben. Der hervorragende Erhaltungsgrad der Ruinen ist heute für die Wissenschaft eine unschätzbare Informationsquelle und man kann aus der Vielzahl der erhaltenen Teile vieler Gebäude auf ihre exakte Bauweise schließen. Man kann wegen der Nähe zueinander die Ausgrabungen von Priene, Didyma und Milet besuchen – mehr Historie von Bedeutung geht wirklich nicht in einen einigen Tag. Auch Milet verlor als Hafenstadt an Bedeutung, weil der Fluss, an dem der Ort lag, verlandete. Das Theater von Milet fasste damals 15.000 Personen, eine unvorstellbar große Zahl für heutige Verhältnisse. Der Besuch von Didyma ermöglicht einem nach der Besichtigung der Ruinen des Apollon-Tempels auch einen Strandbesuch. Wer aber immer noch nicht genug Geschichte getankt hat, kann noch die Ruinen von Magnesia und Herakleia in der Nähe des Bafa-Sees besichtigen.