Reise nach Soganli in Zentralanatolien

Das landschaftlich schöne Soganli-Tal gehört in der kappadokischen Landschaft zu den eher weniger besuchten Regionen. Das ist umso unverständlicher, als es neben dem Tal von Göreme zu den zweitwichtigsten Zentren früheren mönchischen Lebens zählt. Wer aber nicht ständig Menschenmassen vor der Fotolinse haben möchte, ist hier genau richtig! Man hat in diesem Tal mittlerweile 150 Felsenkirchen entdeckt. Viele davon sind verschüttet oder dienten lange als Taubenschläge. Man ist heute bemüht, die erhaltene Bausubstanz zu sanieren und in ihren Ursprungszustand zurück zu versetzen. Die Fresken in den hinterlassenen Kirchen deuten darauf hin, dass die Gegend insbesondere in der Blütezeit zwischen dem 9. und 13. Jahrhundert besiedelt war. Einer der beiden Talteile war seit römischer Zeit dauerhaft besiedelt. Die Römer legten in den Felsen Grabstätten an, während die Byzanthiner Kirchen bauten. Diese sind heute die größten Sehenswürdigkeiten im Soganli-Tal.

Ausflug nach Soganli

Soganli liegt etwa 50 Kilometer südlich von Göreme und 25 Kilometer von der Felsenstadt Derinkuyu entfernt in einem abgeschlossenen Tal ohne Ausgang. Es entstand einst durch vulkanische Eruptionen oder Erdbeben. Diese Tatsache machte es seinerzeit besonders sicher. Heute erhält man am Eingang des Tales einen Lageplan, auf dem man die Kirchen finden kann. Man kann sich dann wandernd mit der Gegend vertraut machen und seine eigenen Entdeckungen machen. Von den Anhöhen, auf denen viele Kirchen liegen, hat man einen herrlichen Blick auf benachbarte Täler. Festes Schuhwerk ist für diese Klettertouren unerlässlich. Die Karabas-Kirche aus dem 11. Jahrhundert mit ihren Fresken, die Kubbelikirche mit ihrer Felsenkuppel und den Fresken aus dem 10. Jahrhundert und die Barbarakirche mit ihren Heiligenbildern sind eindrucksvolle Zeugnisse einer vergangenen Zeit, in der die frühen Christen noch verfolgt wurden und hier Zuflucht fanden.

Wer mag, kann die kappadokische Landschaft anschließend auch vom Heißluftballon aus erkunden, um sich über ihre Größe klar zu werden.