Die unterirdische Felsenstadt von Tatlarin wurde erst im Jahre 1975 entdeckt. Seit 1991 kann sie besichtigt werden, ist aber bisher nicht in ihrem ganzen Umfang erschlossen. Sie ist eine von mehreren Felsenstädten in zentralanatolischen Kappadokien – nicht die spektakulärste vielleicht, aber dennoch eindrucksvoll. Man findet sie ein einem Hügel, etwa 10 Kilometer von Acigöl entfernt. Bisher wurden erst wenige Etagen für den Publikumsverkehr freigegeben. Man darf gespannt sein, was systematische Forschungen und Ausgrabungen noch freilegen werden! Wie ausgedehnt der komplex ist, ist bisher unbekannt.
Man findet hier in Tatlarin verschiedene Felsenkirchen, große Vorratsräume und unterirdische Wohnräume. Teilweise sind diese inzwischen eingestürzt, aber man kann aufgrund der Größe und Art der Räume dennoch schließen, dass sie einer Garnison als Lager und Versteck gedient haben könnte oder aber einem großen Kloster zugehörten. Die Räume können mit Steinrollen verschlossen werden und sind dann uneinnehmbar. Die Tatsache, dass hier s. ausgedehnte Vorratsräume existieren, weist darauf hin, dass man sich hier durchaus länger aufhielt. Die Kirche von Tatlarin findet sich am Abhang des Hügels, in den die Felsenhöhlen liegen. Die Fresken sind im Unterschied zum Mauerwerk des Vorraumes gut erhalten.
Für Reisende mit Platzangst und schwacher Blase sind die Felsenstädte Kappadokien. zuweilen eine große Herausforderung – Tatlarin ist aber für beide besuchbar, denn hier gibt es Toiletten und die Höhlen sind noch nicht s. tief erschlossen, das die Platzangst um sich greifen könnte.