Türkische, arabische und kurdische Kultur haben in Urfa in der südostanatolischen Provinz Sanliurfa eben s. gravierende Spuren hinterlassen wie die zahlreichen Staudammprojekte der türkischen Regierungen der Neuzeit. Urfa ist die Grenzprovinz zu Syrien, hier leben vorrangig Kurden, Türken und Araber. Heute plant man, die Entwicklung der Region durch Optimierung der Bewässerung voranzutreiben. Die sommerlichen Temperaturen von bis zu 45 Grad machen das Betreiben von Landwirtschaft hier schwer. Es gibt jedoch fruchtbare Ebenen. Einst führten hier bekannte Handelsstraßen vorbei, auf denen Ware. nach Persien oder ans Mittelmeer oder nach Syrien gebracht wurden. Verschiedene Herrschervölker fielen auch hier ein und sorgten für eine höchst wechselvolle Geschichte.
Die gleichnamige Hauptstadt der Provinz ist touristisch äußerst interessant, aber es sind derzeit vor allem einheimische Reisende, die wegen der Heiligtümer hierher pilgern. Urfa ist nämlich die fünft heiligste Stätte des Islam. Der Überlieferung nach sollen Abraham und Hiob hier gelebt haben. Die Stadtgründung geschah vermutlich bereits 2000 Jahre vor Christus, möglicherweise sogar früher. Systematische Ausgrabungen in größerem Umfang hat es bisher nicht gegeben. Man hat aber unter einigen Staudammprojekten Rettungsgrabungen unternommen, um historisches Kulturgut zu retten. Es findet sich heute im Museum von Urfa. In der Antike hieß der Ort noch Edessa. Die Altstadt beherbergt zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie die Halil-Rahman-Moschee mit ihren heiligen Karpfenteichen. Herausragend ist die Geburtsgrotte Abrahams. Bei den heiligen Quellen im Inneren der Grotte finden sich häufig betende Frauen, die um die Empfängnis eines Sohnes bitten.
Nahe der Hauptstadt liegen die Ruinen des Göbekli Tepe mit Tempelresten aus der Zeit um 9000 vor Christus.