Zonguldak ist eine wichtige Hafenstadt an der südlichen Schwarzmeerküste der Türkei. Der Ort war bereits in der Antike unter dem Namen Sandraka bekannt, der von einer hier gewonnenen Mineralfarbe abgeleitet wurde, mit der man seinerzeit Garne und Arzneimittel eingefärbt hatt. Der Hafen war auch für den Steinkohleabbau wichtig. Inzwischen will man an den Gruben ein Bergbaumuseum einrichten. Die Gegend um Zonguldak war schon früh besiedelt und bei Ausgrabungen stößt man daher immer wieder auf Funde aus den verschiedensten Zeiten. Hethiter, Skythen, Phrygier, Mileter, Assyrer, Perser, Mazedonier, Byzanthiner und Genueser kamen hier durch und übernahmen oft genug die Herrschaft, bis schließlich die Türken, Seldschuken und Osmanen kamen.
Auch wenn Zonguldak selbst nur als Durchreiseziel oder Tagesausflug für Interessierte geeignet erscheint, gibt es in der Umgebung von Zonguldak genügend Sehenswertes und Raum für gute Erholung. Das 50 km südöstlich von Zonguldak gelegene Städtchen Devrek ist seit über 100 Jahren für die Herstellung holzgeschnitzter Spazierstöcke bekannt. Bartin, 80 km westlich von Zonguldak gelegen, kann mit vielen alten Holzhäusern und einem im Frühling veranstalteten Erdbeerfest auftrumpfen. Auch die Reste einer . . breiten römischen Straße aus der Zeit des Kaisers Claudius sind hier noch erhalten.
Wer mag, macht eine Bootstour auf dem Bartin-Fluss. Schon Homer berichtete in seiner Ilias, dass kräftige Krieger über den Bartin gesetzt seien, um im Krieg um Troja mitzukämpfen. Geschichtsträchtiger kann ein Fluss wohl kaum sein! Das nahe gelegene Inkum bietet lange Sandstrände und hat sich längst zu einem beliebten Ferienort der türkischen Schwarzmeerküste entwickelt. 15 km östlich von Inkum liegt Cakraz, ein typisches Fischerdorf mit ausgezeichneten Strandbädern. Auf dem Weg dahin kann man eine phantastische Aussicht auf Berglandschaften genießen.