Unter den tunesischen Ferienorten hat die kleine Stadt Gabes eine untergeordnete Stellung als die meisten Orte. Es ist augenscheinlich eher ein Durchgangsort am Rande der Wüste als ein Ort zum längeren Verweilen, geeignet für Touren nach Djerba oder Zerbes. Und es ist offensichtlich eher ein Ort zum Beginnen einer Wüstensafari als ein Zielort und ersehntes Ende einer Reise. Doch wer eine der wenigen Meeroasen Tunesiens kennen lernen möchte, sollte gelegentlich einmal hierher fahren.
Von Gabes aus kann man zu einem Salzsee fahren, der Ort hat sogar eine eigene Universität. Der lange Sandstrand verspricht (nicht ganz ungetrübte) Badefreuden und die Altstadt mit ihren Souks ist durchaus einen Bummel wert. Doch die meisten Touristen reisen lieber in andere Orte mit besserer Infrastruktur, schöneren Hotels und mehr Sehenswürdigkeiten. Ehemals war Gabes eine phönizische Handelsniederlassung. Heute liegt die Meeroase inmitten eines kargen Gebietes an der Küste des Mittelmeeres und bietet nicht allzu viel touristisches Programm. Man lebt hier vom Anbau von Datteln aus etwa 500.000 Dattelpalmen, die allerdings nur als Viehfutter dienen können, weil sie nicht die geforderte Qualität zum Export haben. Die Wasserverteilung ist der alles entscheidende Faktor zum Wohlstand.
Man kann mit der Kutsche durch die Dattelpalmenhaine fahren. Die Granatäpfel jedoch eignen sich für die Ausfuhr und s. sind die ausgedehnten Granatapfelplantagen auch das prägende landschaftliche Element. Man findet die erfrischenden Früchte auch auf den einheimischen Märkten wieder. Neben diesen werden Zitrusfrüchte, Gemüse und Henna angebaut. Gabes ist eine Stadt der Händler, in der es geschäftig zugeht. Allzu viel historisch Sehenswertes findet man aber nicht, wenn man einmal vom ganz normalen Leben einer tunesischen Stadt an der Küste absieht. Es gibt einen kleinen Zoo und ein Volkskundemuseum sowie eine Moschee und eine Grabstätte für einen Barbier des Propheten Mohammed. Berühmt ist Gabes allerdings für ein römisches Wasserverteilersystem.