Das Gros der Urlauber bevorzugt Pauschalreisen oder Individualreisen mit allem Komfort eines guten Hotels. Doch es gibt auch Reisende, die ein Land lieber auf einer langen Bahnfahrt erfahren oder sich gar das Abenteurer per Pedes, im Caravan oder auf den vier Rädern eines Jeeps erkunden. Diese Urlauber sind oft mit einfacheren Unterbringungsmöglichkeiten zufrieden, erreichen deswegen aber auch andere Orte und unberührtere Gegenden.
So kommt man beispielsweise über das Dünengebiet von Grand Erg Oriental und die Vorzeigeoase Quasr Gilan mit Campingplatz und Thermalquelle schon mal in die Bergorte Ghomrassen, Guermessa oder Chenini. Ghomrassen ist eine kleine Stadt im Dahargebirge. Die Altstadt lohnt einen Besuch, aber knapp außerhalb derselben finden sich einsame Hirten mit ihren Ziegenherden, die den Eindruck erwecken, dass die Zeit hier stehen blieb. Hier kann man noch ursprüngliches Leben erfahren, wie es in Tunesien seit Jahrhunderten stattfindet. Die Häuser von Ghomrassen liegen versteckt und von Weitem teilweise kaum zu entdecken, weil sie in den Berghang hinein gehauen sind. Sie haben rotbraune Rundbögen und sind vollkommen der Landschaft angepasst. Nur die weiße Moschee ragt nach oben. Wegen der Höhlenwohnungen kommen auch interessierte Reisende von Djerba aus hierher. Man findet hier nämlich noch Jahrhunderte alte Ghorfas, die man früher als Getreidesilo benutzte, und eindrucksvolle Felsmalereien. Die Ghorfas nennt man auch Ksar.
Ausflüge nach Chennini mit seinen Riesengräbern und nach Guermessa sind meistens ebenso interessant, zumal die Pisten einigermaßen gut befahrbar sind. Im Berberdorf Ksar Haddada finden sich zahlreiche alte Ghorfas. Einige davon wurden zu einem Hotel umgebaut, in dem die Übernachtung lohnt!