Wer das Ursprüngliche sucht und gerne Tunesien als Reiseland besser kennen lernen möchte, hat zahlreiche Gelegenheiten dazu. Ob nun anlässlich einer Rundreise, einer geleiteten Wandertour in ausgesuchte Gebiete, eines abenteuerlichen Kameltrekkings oder einer Jeepsafari, oder auf dem Rücken edler Berberpferde – im Angebot ist all dies und noch mehr. Man muss nur etwas länger suchen...
Nach Guermessa gelangt man am Ehesten, wenn man sich außerhalb der üblichen Pauschalreisen durch Tunesien bewegt. Der Ort teilt sich in Alt-Guermessa und den neuen Ortsteil im Tal. Im Gegensatz zu Chennini, wo die Tagestouristen von Djerba aus eher einfallen, wird Guermessa von den Touristenscharen bisher noch stiefmütterlich gehandelt und ist daher ursprünglicher geblieben. Dies gilt aber leider auch für die Infrastruktur! Außer einem kleinen Imbiss ist bisher nicht viel geboten.
Der Ort wurde auf zwei Bergrücken erbaut, die miteinander verbunden sind. Die weiße Moschee steht an der höchsten Stelle. Viele Häuser von Guermessa befinden sich in unterschiedlichen Stadien des Verfalls; man kann oft ahnen, dass die letzten Bewohner vor nicht allzu langer Zeit auszogen, um mehr Komfort zu erleben. Der Blick auf die darunter liegende Ebene mit dem neuen Ortsteil lohnt sich. Wer hier auf einer mehrtägigen Wanderung über Hirtenpfade ankommt, möchte gerne die berühmten Ghorfas oder Ksars sehen, in denen man früher Getreide lagerte. Es konnte aber auch vorkommen, dass die Berber sie als Wohnungen nutzten. Man findet in der Umgebung oft auch s. genannte Marabouts, in denen die Reliquien Heiliger aufbewahrt werden. Guermessa zählt für viele zu den eindrucksvollsten Ksarburgen