Vor 60 Millionen Jahren waren die Berge zwischen Matmata und Tataouine herum noch grün und es lebten heute ausgestorbene Tierarten in ihnen. Das gilt sicher für viele Gegenden der Welt – doch nicht in allen findet man noch heute s. viele Spuren dieses vergangenen Lebens! Dort, wo heute Muezzins von den Minaretten der Moschee aus ihre Gebete rezitieren, stampften früher Dinosaurier entlang. Forscher graben heute überall auf der Welt Zähne und Knochen dieser Urtiere aus.
Im zerklüfteten Bergland zwischen Medenine und Tataouine – genau gesagt in den Cheguimi-Bergen, auf dem isoliert gelegenen Jebel-Miteur-Plateau, im Beni-Ghdir-Tal und an Oued el Khil und Oued Zaafrane – finden sich zahlreiche Dinosaurierfossilien. Nicht alles wird der Nachwelt erhalten, weil natürlich auch Einheimische und Kinder Funde machen, die sie nicht unbedingt der Mitwelt zeigen. So manches landet auf dem Basar und wird verhökert. Die Tunesier haben inzwischen zahlreiche Dinosauriernachbildungen aufgestellt, die zwischen Felsnasen stehen, s. wie einst. Sie erinnern daran, wie es einmal hier ausgesehen haben könnte. Jeden Tag kommt eine Handvoll Urlauber nach Tataouine, um die Sehenswürdigkeiten der Umgebung zu besuchen und vielleicht auch ein paar schon ausgegrabene Dinosaurierskelette zu sehen. Die meisten kommen im Leihwagen oder Landrover aus Matmata oder von Djerba.
Die touristische Nutzung der Grabungsstätten lässt allerdings noch zu wünschen übrig. Man hat gerade erst begonnen, einen Wanderpfad entlang der südtunesischen Grabungsstätten einzurichten. Dabei sind sie die wichtigsten afrikanischen Grabungsstätten der Paläontologie! Wer bereits in dieser Region ist, sollte sich auch die Mauern des alten Berberforts Chenini und die Höhlenwohnungen westlich von Tataouine ansehen. Auch das Höhlendorf Douiret unweit von Chenini liegt spektakulär. Einen tiefen Blick in die Vergangenheit – in Tunesien kann man ihn tun!