Palinismus
Nach dem Stalinismus nun also der Palinismus. Doch Wortähnlichkeiten sollten keinesfalls zu falschen Schlüssen führen! Noch kann man nicht darüber urteilen, ob Sarah Palin ein totaler Fehlgriff des amerikanischen Präsidentschaftskandidaten McCain ist oder ein guter Schachzug. In Amerika gelten andere Regeln, insbesondere im Wahlkampf!
Palins Nominierung ließ ein Rauschen durch den Blätterwald gehen, aber die nationale Begeisterung währte nur kurz. Sarah Palin, frisch nominierte Vizekandidatin der Republikaner, verstand es schnell, sich zum Spott der Nation zu machen! Ihre ersten Interviews waren eine Katastrophe, jede inhaltliche Vorbereitung schien für die Katz? gewesen zu sein. Immerhin machte sie beim nachfolgenden Fernseh-Duell der Vizekandidaten eine bessere Figur. Die Erwartungen waren allerdings auch gering gewesen! Die böse Presse wird ein gefundenes Fressen nicht aus den Händen geben und auf McCain kommen möglicherweise noch harte Zeiten zu. Andererseits: auch schlechte Presse ist gute Presse, wie man weiß! Am Schlimmsten ist überhaupt keine Presse.
Eines jedenfalls hat Sarah Palin auf Anhieb erreicht: sie ist mit einem Schlag in der ganzen Welt bekannt. Das ist für eine Gouverneurin von Alaska ziemlich bedeutend. Die Wahlkampfteams haben ja nun nächtelang Zeit, die junge Dame zu bearbeiten und mit den Regeln der großen Politik vertraut zu machen. Wollen mal sehen, was es noch so alles gibt!