Die spanische Provinz Zaragoza und ihre gleichnamige Hauptstadt in Aragon sind den meisten wahrscheinlich noch unter der alten Bezeichnung Saragossa geläufig.
Der westliche Teil dieser aragonischen Provinz markierte einst die Grenze zwischen verschiedenen Königreichen. Aus diesem Grund sind die Städte dieser Region mit einem reichen kulturellen Erbe gesegnet, das vielfältigste Kontraste aufweist. Insbesondere die Bauwerke im Mudejarstil erregen die Aufmerksamkeit. Die Glockentürme von Utebo, Alagón, Ricla, La Almunia de Dona Godina, Lumpiaque, Los Monegros oder Almonacid de la Sierra überragen die Orte sichtbar. Campo de Carinena hingegen punktet mit den ausgezeichneten Weinen der Region, die in 50 Bodegas vermarktet werden. Die größte touristische Attraktion der Stadt Calatayud ist ein Zisterzienserkloster namens Monasterio de Piedra. Es gilt als einer der schönsten Orte Spaniens, weil es in einem wunderschönen Naturgelände liegt. Auch diese Gegend ist als Anbaugebiet von Weinen bekannt. An der Grenze zur Nachbarprovinz Teruel findet sich ein weiteres Zisterzienserkloster im historisch bedeutenden Ort Caspe. Interessant sind auch die Orte Alhama de Aragon und Jaraba mit ihren Heilbädern aus der Römerzeit.
Im Verlaufe ihrer wechselvollen Geschichte firmierte die jetzige Provinzhauptstadt Zaragoza unter verschiedenen Namen. Gegründet wurde sie etwa um 15 vor Christus von Kaiser Augustus unter dem Namen Colonia Ceasaraugusta. Im 8. Jahrhundert kamen die Muslime, die Stadt wurde dem Kalifat von Cordoba unterstellt. Die muslimischen Herrscher bauten großartige Bauwerke wie den burgartigen Palast Aljaferia, der heute das einzige erhaltene maurische Bauwerk der Stadt ist. 1118 wurde die Stadt von Aragonien zurückerobert und zur Provinzhauptstadt ernannt. Aufgrund der Einflüsse weiterer Kulturen nannte man Zaragoza bald „Stadt der vier Kulturen“. Ihr Wahrzeichen ist die Basilika del Pilar als größtes barockes Bauwerk in Spanien. Sie liegt im Norden der Altstadt und ist Mittelpunkt der großen Fiesta im Oktober, die zu Ehren der Virgen del Pilar gefeiert wird. Man schmückt bei dieser Gelegenheit den Platz vor der Basilika mit Blumenteppichen und Gestecken. Gleich daneben liegt die Kathedrale. Überhaupt ist die Stadt von den Kirchtürmen im Mudejarstil geprägt.
Touristisch kann Zaragoza zwar nicht mit der gleichen Menge Attraktionen aufwarten wie Barcelona oder Sevilla, sie hat jedoch eine . leider sanierungsbedürftige . Altstadt voller Bars, die die Menschen anziehen. Zaragoza ist heute die fünftgrößte Stadt Spaniens. Im Jahr 2008 wird hier die Weltausstellung stattfinden und dem Ort auch touristisch eine neue Bedeutung geben. Interessant ist übrigens, dass der Flughafen der Stadt nicht nur von Ryanair angeflogen wird, sondern auch als mögliches Notlandeflugfeld der NASA Spaceshuttles eingetragen ist.
Unter dem Namen Saragossa dürfte die aragonische Stadt Zaragoza bei uns weitaus bekannter sein . insbesondere, weil sie seit jeher eine der bedeutendsten Städte Spaniens ist. Nachdem im Jahre 2008 hier die Weltausstellung stattgefunden hat, wird sich die neue Schreibweise aber in jedermanns Gedächtnis etablieren. Die Stadt am Ufer des Ebroflusses kann auf eine lange Vergangenheit mit iberischen, römischen und maurischen Einflüssen zurückblicken: Gegründet von den Iberern, erobert von den Römern, von den Mauren besetzt und zur Hauptstadt des Kalifats von Cordoba ernannt und schließlich, nach der Rückeroberung durch die Heere Aragoniens, christliche Hauptstadt des großen aragonischen Königreiches. Ohne all dies wäre der Staat Spanien nicht, was er heute ist.
Das historische Erbe findet man heute teils in den Museen der Stadt, teils in der attraktiven Altstadt. Die eindrucksvolle Kathedrale von Zaragoza stammt aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Im dazu gehörenden Museum finden sich kostbare Wandteppiche, außerdem gibt es noch ein Kunstmuseum. In der Wallfahrtskirche kann man die Azulejos genannten bunten Fliesen bestaunen. Das maurische Erbe schlägt sich in den Türmen und Kuppeln der Basilika del Pilar nieder, die eine der wichtigsten Stätten der Marienverehrung im Christentum darstellt und das Wahrzeichen Zaragozas ist. Sie ist außerdem das größte barocke Bauwerk in Spanien. In ihrem Inneren finden sich ein bedeutender gotischer Altar aus Alabaster und Fresken von Goya. Zu besichtigen ist auch die imposante maurische Burg, der Palacio de la Aljaferia, heute Sitz des aragonischen Parlaments.
Der Einfluss gleich mehrerer Kulturen hat für die große Liberalität der Bewohner Zaragozas gesorgt. Bei aller Historie ist Zaragoza eine moderne europäische Stadt mit entsprechender Infrastruktur und dank der Universität auch eine junge quicklebendige Stadt. Man trifft sich gerne in den Bar. und Cafes der Stadt zum Plaudern und Debattieren. Besonders belebt ist Zaragoza, wenn im Oktober die Fiesta zu Ehren der Jungfrau stattfindet und die Plaza vor der Basilika mit Blumenteppichen geschmückt wird.