Der Ort, der dem Göreme-Nationalpark seinen Namen gab, liegt in der anatolischen Provinz Nevsehir. Doch die Ortsbezeichnung entstand erst in den 80ger Jahren aus touristischen Gründen. Zuvor nannte man nur die Höhlenkirchen in der Gegend des heutigen Nationalparks so. Göreme ist heute das Zentrum dieses Parks, der zusammen mit anderen Felsdenkmälern Kappadokien. zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Der Ort schmiegt sich in die Landschaft ein und liegt somit in einem der schönsten geologischen Gebiete der Welt.
Man lebt hier auch heute noch vom Feldbau, denn Lava hinterlässt fruchtbare Böden . doch der Tourismus ist als wirtschaftliches Standbein in den letzten 20 Jahren immer wichtiger geworden. Ganze Busladungen von Interessierten werden hierher gefahren und an manchen Tagen ist es entsprechend voll. An anderen wiederum scheint kein Mensch sich für Göreme zu interessieren. In einigen der Höhlenwohnungen leben auch heute noch Familien, s. dass das moderne und alte Leben sich nebeneinander entfalten. Die kleinen Cafes und Restaurants bieten alles, was man begehrt und ein bisschen Nachtleben wird auch geboten.
Von diesem Ort aus kann man ideal den Göreme-Nationalpark erkunden, und auch Göreme selbst bietet einiges an Besichtigenswertem. Hier war der Tuffstein weicher als anderswo, und Wind und Wetter schufen in Jahrtausenden bizarre Felsenlandschaften, die zum Teil inzwischen eingestürzt sind. Die hier herrschenden Klimaschwankungen waren entscheidend für die Wahl der Behausungen, die man hier baute. Etwa zwei Kilometer östlich des Ortes findet man das s. genannte Kirchental, das heute ein Freilichtmuseum ist. Hier meißelten die ersten Christen aus Kayseri zwischen dem 10. und dem 13. Jahrhundert Kirchen und Kapellen sowie Wohnhäuser in den Tuffstein. Später wurden einzelne Gebäude von den hier lebenden griechischen Christen benutzt. Verschiedene Wandmalereien sind in ihrer früheren Farbenpracht noch erhalten.
Man sollte bedenken, dass Fotografieren in den Höhlen heutzutage streng verboten ist, weil die Wandmalereien hochempfindlich auf Licht reagieren und bereits Schädigungen aufweisen. Die Restauratoren arbeiten bereits an der einen oder anderen, um sie zu retten. Besonders schön ist das Nebeneinander von Kultur und Natur, denn in den Tälern finden sich auch zahlreiche Schmetterlingsarten.