Viele Orte in der Türkei sind Hauptstädte gleichnamiger Provinzen. So auch Nevsehir. Die Stadt ist touristisch insofern bedeutend, als sie in der zentralanatolischen Landschaft Kappadokien liegt, die zu den beliebtesten Reise- und Ausflugsielen Anatolien. gehört. Die kappadokische Landschaft wurde vor Jahrtausenden durch die Ausbrüche zweier Vulkane geprägt. Wind und Wetter sowie Erdbeben formten dann aus den Lavaschichten durch Erosion eine bizarre und phantastische Landschaft. In ihr siedelten später die ersten Christen und Einsiedler, die einen sicheren Zufluchtsort brauchten. Sie hauten in die weichen Felswände zahlreiche Höhlen Kirchen, Kapellen und unterirdische Städte, die zum teil durch Tunnelsysteme miteinander verbunden waren.
Einstmals gab es hier nur ein kleines Dorf namens Muskara, in dem der spätere Großwesir Damat Ibrahim Pascha geboren wurde und aufwuchs. Dieser ließ später in seinem einstigen Geburtsort Moscheen errichten und Häuser bauen, legte Karawansereien, Bäder und Brunnenanlagen an, baute Armenküchen, Hospitäler und Schulen. Der Name Nevsehir, den er dem Ort dann verlieh, bedeutet „neue Stadt“. Die berühmteste Sehenswürdigkeit des Ortes ist heute zweifellos die Ibrahim-Pascha-Moschee, die 1724 ihm zu Ehren gebaut wurde. Als Besichtigungsziele bieten sich außerdem eine seldschukische Burganlage auf dem Hügel über der Stadt und das Nevsehir-Museum für Archäologie am. Nevsehir ist heute wegen seiner günstigen Lage der Ausgangspunkt vieler Kappadokien-Rundfahrten.