Royal Mobbing

Zu den Royals zu gehören, ist heute weniger ein Segen als vielmehr ein Fluch. Garantierte einem einstmals dieser Status Reichtum, Bewunderung und Diskretion, muss man heute den Sparstrumpf schnüren, mit Hohn und Spott rechnen und eine Indiskretion nach der anderen hinnehmen. Besonders gebeutelt ist derzeit das Königshaus von England. Seit dem tödlichen Unfall von Prinzessin Diana mehren sich die gewesenen Butler und verflossenen Liebhaber, die aus dem Nähkästchen plaudern und gut daran verdienen wollen, einmal Zugang zum Königshaus gehabt zu haben. Vermutlich ist es die Rache des kleine Mannes, der Jahrhunderte lang für einen Apfel und ein Ei am Königshaus Lakaiendienste tun musste und nie aufmucken durfte. Angesichts der gezielten Indiskretionen selbst von royaler Seite wurde Schockierendes über das vermeintlich königliche Verhalten bekannt. Magersucht und Zwangsehe, Camillagate und Tamponaffären ? das Volk wundert sich und jedes Mal bröckelt ein Stein aus der prachtvollen Krone der hohen Familie. Die neuste Peinlichkeit aus royalem Hause ist der Verkauf privater Briefe von Lady Diana in einem Auktionshaus! Dort lässt sich die junge Lady ? noch unverheiratet! ? ungeniert über ihre mangelnde Eleganz und die fruchtlosen Bemühungen aus, ihre Schwester zu verkuppeln. Auch Prince Charles war unter den Auserwählten, glänzte aber durch Desinteresse. Immerhin heiratete er später Diana ? was, wie wir heute wissen, ebenfalls eine königliche Farce war. Eigentlich kann man froh sein, wenn man Otto Normalverbraucher ist und ein ganz normales Leben führen darf. Als Royal wird man heute doch nur gemobbt!