Zufallsfund
Die USA sind auf die Moderne ausgelegt, obwohl sie ihre kurze Geschichte in Freilichtmuseen, Vorführungen und an Feiertagen hochhalten. Das riesige Land ist stellenweise so dicht mit Industrieanlagen und Highwaynetzen zugebaut, dass man die natur kaum noch ahnt. Anderseits sind riesige Areale naturgeschützt und kaum bewohnt. Ein Land der Gegensätze, in dem alles möglich ist.
Einen größeren Gegensatz als einen Cadillac und ein Mammut kann es wohl kaum geben! Beim Bau eines Parkhauses mitten in der Innenstadt von Los Angeles fanden Bauarbeiter ein fast vollständig erhaltenes Mammut-Skelett. Das Tierchen hatte drei Meter lange Stoßzähne und erhielt den Namen ?Zed?. Eine archäologische Sensation für uns ? aber nicht für die Amerikaner! Doch warum hat man das Fossil nicht schon vorher entdeckt?! Möglicherweise nur, weil dieses Mal ein tieferes Fundament ausgeschachtet werden musste als bei dem bau, der wahrscheinlich vorher da stand. Die so genannten La Brea-Gräben in der kalifornischen Metropole sind bereits für ihren Fossilreichtum bekannt. Der Fund ist für die Paläontologen gar nicht ungewöhnlich. Der gute Erhaltungszustand des Mammuts ist dem Teer zu verdanken. Natürlich nicht dem Straßenteer, sondern natürlichem Teer in einer gewissen Tiefe. Ähnlich wie Moor, bewahrte er Tausende von Knochen vor dem Zerfall ? aber er wurde auch für Tausende von Urzeit-Tieren zur Falle. Seit 1969 fand man in der amerikanischen Stadt schon Knochen von Säbelzahntigern, Schildkröten, Schlangen, Muscheln und Fischen.
Nun kann man mit modernen Mitteln ein genaues Bild vom Leben auf der Erde vor 10000 bis 40000 Jahren gewinnen. Ebenso wird man eines Tages wohl unser Leben ausgraben und rekonstruieren. Fragt sich nur, was länger überdauert: McDonalds Umverpackungen, Coladosen oder unsere Knochen!