Die türkische Schwarzmeerküste

Die türkische Schwarzmeerregion gehört neben der türkischen Adria, dem zentralanatolischen Kappadokien und der Türkischen Riviera zu den schönsten türkischen Reiseregionen. Doch die Deutschen entdecken diese Ferienregion eher zögerlich.

Mag es nun an der vergleichsweise geringen Zahl der Unterkünfte von internationalem Standard liegen oder daran, dass die Region noch nicht s. erschlossen ist wie andere . wer Ruhe und Erholung bei gleichzeitiger Vielfalt des Angebotes sucht, ist hier dennoch bestens bedient. Beliebte Schwarzmeerbadeorte und Ausflugsziele wie Sile, Inkum, Cakra, Amasra, Amasya, Ünye, Fatsa oder Kilyos warten darauf, entdeckt zu werden.

Attraktive Hafenstädte wie Trabzon oder Sinop . das sich mit seinen windgeschützten Buchten durchaus mit Orten der Ägäis messen kann . und kleine Fischerorte sind ebenso vertreten wie antike Ruinenstädte. Namentlich die alte Tempelstadt Hattuschasch (Bogazkale) und die Hethiterstadt Alacahöyük in der Provinz Corum sind interessant. Viele Funde von hier finden sich im Museum für anatolische Zivilisationen in Ankara wieder. Thermalquellen, wie jene nahe dem Ort Samsun, ausgedehnte Badestrände und Skigebiete zeigen die ganze Bandbreite der Erlebnismöglichkeiten. Eine reiche Flora und Fauna für Wanderer, Bergsportler und Mountainbiker und verschiedene Flüsse, auf denen Kanuten und Raftingfans auf ihre Kosten kommen, lassen die Landschaft der Schwarzmeerküste ideal für Urlaube aller Art geeignet erscheinen. Natur pur wird hier groß geschrieben!

Wegen der geografischen Gegebenheiten unterteilt man dieses Gebiet in drei Zonen. Im Gegensatz zu anderen türkischen Landschaften ist es hier grün, im milden und feuchten Klima gedeihen Produkte wie Haselnüsse, Tee oder Tabak. Malerische Orte wie Safranbolu oder Bartin punkten mit typisch türkischer Holzarchitektur, alten Moscheen und Karawansereien. Wälder bieten sich für Wanderurlaube an, Badeurlauber finden an der gesamten Küste herrliche Strände und Reisende in Sachen Kultur werden zahlreiche historische Bauten und antike Städte mit bedeutenden Namen entdecken. Amasya beispielsweise wurde bereits als das Oxford Anatolien. bezeichnet, weil es zu den fünf großen Kulturzentren dieser Region gehört.

Die wichtigste Hafenstadt der Schwarzmeerküste ist Trabzon, historisch unter dem Namen Trapezunt bekannt. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stadt ist die Hagia Sophia Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Die Altstadt von Trabzon verzaubert noch heute wegen der historischen Häuser. Im Süden des Ortes liegt der Altindere Nationalpark, in dem in einer Felsenschlucht in 270 . Höhe das Kloster Sumela liegt. Trabzon ist von grünen Almen und Haselnussplantagen umgeben. Bergdörfer und Skizentren mit modernen Anlagen finden sich in der Umgebung.

Noch grüner ist Rize, das wegen seiner Niederschlagsmenge ein bedeutendes Tee- und Zitrusfrucht-Anbaugebiet ist. In den über den Terrassenfeldern liegenden Bergdörfern trifft man auf Trekkingfans und Bergsportler aller Art. Besonders viel Historie bietet die Provinz Bayburt. Die Burg, etliche Moscheen und alte Gräber können teilweise bis zu 2.000 Jahre zurückdatiert werden. Die Stadt lag an der alten Seidenstraße und wurde bereits von Marco Polo und anderen Reisenden erwähnt. Der Ort Ordu war einst als Kirschen-Anbaugebiet bekannt. Es war der römische Feldherr Lucullus, der sie nach Europa einführte . und ohne ihn äßen wir heute keine Kirschen!