Italien und die Medici
Angesichts des Schmuddelwetters in Deutschland, das schon allzu herbstlich erscheint, mag eine spontane Kurzreise nach Bella Italia äußerst reizvoll wirken. Nun hat Italien ja viele Orte, die sich für eine Städtereise lohnen. Architektur und Kunst locken in Florenz, das päpstliche Rom lohnt immer einen Besuch, das ligurische Genua, Venedig oder Modeshopping in Mailand klingen als Alternative zu Regenwetter geradezu wunderbar! Wenn die Toskana Ihr Herz erobert hat und Ihr Herz insgeheim für Florenz schlägt, sollten Sie auf jeden Fall in die Giardino di Boboli fahren. Hier vergessen Sie garantiert jeden Nieselregen!
Einst lustwandelten die Medici hier und junge Adlige spielten neckische Spiele im Parklabyrinth. Die Medicis waren mehrere Generationen lang eine mächtige Dynastie, die Päpste stellte und ernannte, und große Künstler wie Michelangelo oder Botticelli mit Aufträgen versorgte. Ohne ihre Tätigkeit als Mäzene hätten sich Städte wie Florenz, Genua oder Venedig nicht zu den kulturellen Zentren entwickelt, die sie waren. Und auch die Idee der Boboligärten geht auf die Medici zurück! Mitte des 16. Jahrhunderts ließ einer aus ihren Reihen die Gärten hinter dem Palazzo Piti anlegen, der Hauptsitz der Medici in der Toskana war. Spätere Generationen der Medici bauten den Park weiter aus. Heute kann man nicht nur verschiedene Epochen an den Skulpturen und Wasserspielen ablesen, sondern auch künstlich angelegte Grotten, Brunnen und Alleen sowie ein Amphitheater mit einem ägyptischen Obelisken besuchen, die wie eine Oase mitten in Florenz liegen. Allein die Skulpturen und Kunstwerke erzählen viel vom damaligen Kunstverständnis und Lebensstil.
Die Geschichte Italiens und das ?Dolce far Niente? auf diese Weise zu erleben, gehört sicher nicht zu den schlechtesten Dingen auf Erden!