Ob man den Ergebnissen von Umfragewerten immer trauen kann, ist eine strittige Angelegenheit! Allzu oft soll das Ergebnis die Frage auf eine bestimmte Weise beantworten ? und folglich kann man mit dem manipulativen Einsatz der Frage auch die Antwort beeinflussen. Das gilt auch für touristische Umfragen.
London, die Metropole Englands, ist seit Jahren unter den Städtereisenden und Shoppingfreaks eine angesagte Adresse. Nun aber sieht eine Umfrage des Reisedienstes ?Trip Avisor? die Stadt als Loser unter den Urlaubsstädten! London sei, so die Antwort auf die Umfrage, eine der schmutzigsten und teuersten Städte Europas. Auch die britische Kochkunst, der Dresscode und die Optik der Stadtkulisse wurden bemängelt. Muss man nun fürchten, dass die Flieger nach London leer bleiben oder der Wachwechsel niemanden mehr interessiert? Nepp, überhöhte Preise und Einheits-Touristensouvenirs gibt es schließlich überall auf Erden. Auch muss man die Sache relativieren, denn dasselbe London bietet laut derselben Umfrage die besten kostenlosen Attraktionen, die schönsten Parks und das beste Nachtleben. Na dann!
Und wen kümmern überhaupt solche Umfragen! Die britische Tourismusbehörde hat erst jüngst verlauten lassen, dass die Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent zugenommen hätten. Was soll?s also! Erstens kann man nicht alles haben, und zweitens werden 26 Millionen Menschen schon wissen, warum sie gerade in die britische Hauptstadt kommen. London ist eben trendy! Derzeit erobert beispielsweise der Begriff Alcoholic Architecture die Londoner Szene. Statt sie zu trinken, inhaliert man die Drinks. Man bekommt dazu einen weißen Overall gereicht und wird in einen Raum geschickt, wo alkoholische Schwaden inhaliert werden können. Ob man später einen Alkoholpegel hat, wenn der Bobby den Rolls anhält, ist bisher nicht geklärt ? die meisten Gäste nehmen erst einmal einen Gin Tonic zur Brust, wenn sie wieder raus kommen. Cheers!