Spanien gehört zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen ? vor allem die Insel Mallorca hat es ihnen angetan. Wer schon allzu oft da war, möchte vielleicht einmal etwas anderes sehen. Nur nicht allzuweit weg, falls man es sich doch anders überlegt. Und wer noch nie da war, aber den Andrang fürchtet, möchte vielleicht eine ähnliche Landschaft kennen lernen. Ihnen allen kann geholfen werden ? mit Mallorcas fast unbekannter Nachbarinsel Cabrera.
Hier sucht man Leuchtreklamen und dicht gedrängte Hotels vergebens. Mit dem Fischkutter reist man in zweieinhalb Stunden an und lernt gleich Gemächlichkeit. Wer es eiliger hat, muss den Speed-Zodiac nehmen und braucht nur 12 Minuten in sein Urlaubsparadies. So wie Cabrera sah Mallorca vor 150 Jahren noch aus! Stille Blicke auf unberührte Buchten sind hier Standard, eine Bar sucht man vergebens. Die Oliven schmecken in der einfachen Gartenkneipe von Es Port genauso gut zum Wein. Da Es Port nur 42 Einwohner hat, gibt es nur einen Biergarten. Die Fischer kennen sich in dem Inselreich um Mallorca gut aus. Sie fahren rund um die 17 Inseln des Archipels und fischen Thunfisch und Emporadores. Uhren braucht hier kein Mensch. Man hat einfach Zeit! Man lernt Ranger und Naturschützer kennen, die Krankenschwester der Insel und den Feuerwehrmann. Gegen zehn kommen jeden Tag die Ausflugsdampfer von Mallorca herüber. Bis fünf ist dann die Insel belebt. Danach hat man die Natur wieder für sich.
Und warum ist Cabrera so eine Idylle? Weil die Insel lange militärisches Sperrgebiet war. Heute ist Cabrera ein Nationalpark. Unterkommen kann man nur, wenn man eine eigene Yacht hat, auf der man schlafen kann. Also doch wieder Mallorca?! Logisch! Und mit viel mehr Wertschätzung für alles, was dort geboten ist! Doch auch Cabrera bietet einiges. Brütende Fischadler beispielsweise. Eine Festung aus dem 14. Jahrhundert bei Es Port. Vorbeiziehende Delfine und Schildkröten am Strand. Der einsam stehende Leuchtturm von Faro Punta Ensiola. Eine herrliche Fluchtmöglichkeit für einen Tag, wenn einem Malle mal zuviel wird...