Die Erben - und wir nicht!
André Faller war ein Geschäftsmann aus Frankreich, der des Öfteren mal zu seinen Angestellten sagte: "Eines Tages werde ich was für euch tun." Natürlich klang das sehr gut, man tickte sich aber trotzdem innerlich gegen die Stirne. Als wenn ein gewöhnlicher Chef je etwas für seine Angestellten getan hätte - außer aus Eigennutz!
André Faller war aber wohl kein ganz gewöhnlicher Chef, denn er vermachte einen Großteil seines Geldes einigen seiner Angestellten, die er als Teil seiner Familie betrachtete. Niemand weiß, wer die Glücklichen sind - aber auf alle Fälle sind die anderen jetzt grantig. Wenn man schon so einen Satz sagt, sollte man auch alle meinen! Gegen sich selbst geizig, konnte Faller umso großzügiger gegen andere sein. Da er als erfolgreicher Industrieller steinreich war, fiel ihm das auch leicht. Für sich selbst hätte er mehrere Landsitze und gar Schlösser kaufen können, aber er lebte mit seiner Frau in der obersten Etage seiner Fabrik in der Nähe von Grenoble. Da seine Frau vier Jahre zuvor verstorben war und sie keine Kinder hatten, hatte Faller keine gesetzlichen Erben. Reiche Leute können das Füllhorn ganz nach Belieben ausschütten und wenn sie jemanden nicht leiden können, vererben sie dem eben nichts! Man kann noch nicht einmal jammern oder klagen, denn ein Anrecht auf das Erbe hatte man ja nicht.
Tja, da zeigt es sich doch wieder: man sollte seinem Chef immer hübsch artig entgegentreten und niemals Widerworte wagen.