Tanzbeine als Dynamo
Jawohl, es gibt innovative Ideen in Sachen Stromerzeugung ? und nach dem Skandal in der Asse, die als deutsches Testlager für Atommüll kläglich gescheitert ist, sollten wir uns umso interessierter solchen Gedanken zuwenden. Windräder und Solarstrom kann ja heutzutage jeder ? aber tanzen als Energieerzeuger? Niente!
Nur in einem Tanzclub der Niederländer hat man die Zeichen der Zeit erkannt! Einerseits werden die Menschen immer bewegungsunfreudiger, andererseits brauchen wir dringlich alternative Stromquellen. Warum also nicht beides unter einen Hut stecken? Heraus kam die Idee, die Bewegung der Tanzenden in einer Disco in Strom umzuwandeln. Unter dem Motto ?We want your energy!? errichtete man die erste Öko-Disco der Welt in Rotterdam. Sie liegt an der West-Kruiskade - einer Straße, die einst als Drogenquartier im berüchtigten Chinesenviertel von Rotterdam bekannt war. Erst kürzlich wurde der Club mit ekstatischen Tanzschritten und viel Jubel eröffnet. Umweltschutz und Vergnügen müssen sich eben nicht immer ausschließen. Spinnerte Ideen wie diese könnten ein wirksames Gegenmittel gegen den Frust in unserem Lande sein! Der Rotterdamer Club Watt wurde mit Finanzmitteln von Privatinvestoren realisiert. Um die Sache anzufeuern, werden zukünftig Stars wie Amy Winehouse auftreten und die Tanzbeine in Schwung bringen.
Kernstück der trendigen Öko-Disco ist eine flexible, elektromechanische Tanzfläche. Der Boden unter den Füßen gibt beim Tanzen um einige Millimeter nach. Die durch die Schwingungen erzeugte Bewegungsenergie wird wie bei einem Dynamo in Elektrizität umgewandelt, die man in Akkus zwischenlagert. Fast ein Drittel des Stroms für die DJ-Anlage werden die Tänzer selbst erzeugen. Man kann anhand von Leuchtdioden im Boden sogar sehen, wieviel Strom gerade erzeugt wird! Innovativ ist der Club Watt in Rotterdam auch ansonsten: Regenwassertoiletten sparen Wasser ein und die Bar schenkt alle Getränke in wieder verwertbare Hartplastikgläser.