Eine besondere Attraktion bietet sich heutzutage beim Besuch der Stadt Krakau in Polen an. In der Nähe der Stadt liegt das Salzbergwerk Wieliczka, in dem man eine unterirdische Pilgerroute angelegt hat. Auf einer zweistündigen Führung kann man sich von Kapelle zu Kapelle führen lassen. Diese wurden von gläubigen polnischen Bergleuten errichtet ? in einem Zeitraum, der sich vom 17. Jahrhundert bis in die sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts erstreckt. Die Kapellen enthalten Reliefs oder religiöse Figuren, die in den Salzstein geschlagen wurden. Am Ende landet man in der bemalten Kapelle des heiligen Johannes und erlebt eine unterirdische Messe mit. Die Salzkammern und Stollen des Bergwerkes gehören zum UNESCO Welterbe. Man hat hier auch Restaurants und Ausstellungen eingerichtet und es gibt außerdem Räume für Kuranwendungen bei Atemwegserkrankungen.
Platzangst darf man freilich nicht haben! Für jene, die lieber oben bleiben möchten, bietet Krakau Gott sei Dank viel Abwechslung! Die mittelalterliche Hauptstadt Polens ist auch heute noch mit einer historischen Altstadt und zahlreichen Baudenkmälern gesegnet. Renaissance-Königsschlösser, eine Kathedrale, ein gotischer Wehrturm, Reste der Stadtmauer mit dem Florianstor und die historischen Tuchhallen mit dem Kunstmuseum inmitten von Bürgerhäusern entführen einen schnell in die Vergangenheit. Man kann die Altstadt auf dem so genannten Königsweg erkunden. Unter den mehr als 100 Kirchen ragen die Marienkirche und die Barbarakirche heraus. 28 Museen sorgen dafür, dass man sich nie langweilt.
Der Film ?Schindlers Liste? wurde im ehemaligen jüdischen Stadtviertel Kazmierz gedreht, das einen Besuch wert ist. Es liegt auf dem rechten Weichselufer, gegenüber der Altstadt von Krakau und wir heutzutage von Künstlern, Touristen und Szenegängern bevölkert. Die ehemalige Fabrik Oskar Schindlers steht übrigens immer noch im Stadtviertel nebenan: Podgorze. Hier entstand ein Museum ihm zu Ehren. In die Gegenwart holen einen 200 Kellerkneipen, in denen teilweise Live-Musik gemacht wird. Auch die polnische Küche ist mehr als einen Blick wert. Noch heute findet man kulinatische k.u.k-Traditionen und der Trend geht dahin, altpolnische Gerichte wieder aus der Versenkung zu holen. Wer keine polnischen Maultauschen probiert hat, war nicht wirklich in Krakau.