Wer die Wahl hat?
Geld spielt keine Rolle. Nicht in Amerika und schon gar nicht in einem Wahlkampf! Wir wissen genau, wie viel Wahlkampfschulden Hillary Clinton in ihrem heroischen Kampf um die Präsidentinnenschaft aufgehäuft hat und wie viele Wahlspenden Barack Obama zugesteckt bekam. Nun singt die Oscar-Preisträgerin und Sanges-Diva Barbra Streisand für Obama. Im Vorwahlkampf unterstützte sie noch seine Gegnerin, Hillary Clinton. Egal, beide sind Demokraten und Streisand hat diese seit jeher unterstützt. Und weil Geld keine Rolle spielt in einem amerikanischen Wahlkampf, kostet die Spenden-Gala, auf der Frau Streisand ihre zarte Stimme erklingen lässt, je Person mal eben 2500 Dollar eintritt. Austragungsort ist das Hollywood-Hotel Beverly Wilshire. Man erwartet 700 exklusive Gäste zu dem Konzert.
Die eigentliche Sahnehaube wird aber ein noch exklusiveres Extra-Event sein. In einer Villa nahe dem Hotel soll vor dem Konzert ein Luxus-Dinner mit 250 ausgewählten Teilnehmern stattfinden. Barrack Obama wird Ehrengast sein. Hier kostet der Eintritt gleich 28500 Dollar. Wie die Zeitschrift Variety verlauten ließ, sind alleine die Serviettenringe 30000 Dollar wert! Und damit der Event auch gelingt, hat man als Organisatoren den Regisseur Steven Spielberg, den Filmmogul David Geffen und den Filmproduzenten Jeffrey Katzenberg verpflichtet. Barbara Streisand muss derweil George Bush die Hand schütteln gehen, denn sie gehört zu den diesjährigen Gewinnern des Kennedy-Preises für eine lebenslangen Einsatz in Sachen amerikanischer Kultur. Der amerikanische Wahlkampf ist ganz sicher ein Teil dieser Kultur. Hier geht es ebenfalls um Inszenierung und Gigantomanie. Man wählt letzten Endes den Präsidenten, der die beste Show hinlegt ? unabhängig davon, wie tauglich er als Präsident sein mag. Denn in Amerika ist der Präsident nur derjenige, der den Staat eindrucksvoll nach außen hin repräsentiert. Regieren tun ihn seine Berater und seine Partei. Man darf gespannt sein, welcher Showman am Ende die Nase vorne hat!