Wo der Weihnachtsmann wohnt

Urlaub machen wo der Weihnachtsmann wohnt! Der Joulupukki (Weihnachtsmann auf Finnisch) lebt im finnischen Ort Rovaniemi in Lappland. Warum also nicht mal einen Kurzurlaub in Rovaniemi machen. Urlaub am Polarkreis bei winterlichen -20 Grad.Geplant wurde ein dreitägiger Trip ins finnische Rovaniemi. Die Anreise war zwar etwas Länger aber hat sich richtig gelohnt. Wir waren im Februar 09 zu dieser kurzen Reise aufgebrochen, mit dem Ziel, in kurzer Zeit viel erleben. Dank einer Eventagentur, welche alles geplant hatte, wurde dies für alle ein unvergessliches Erlebnis.

Tag 1 wurde fast ganz für die Anreise benötigt. 2400 Kilometer mit Bus und Flugzeug und wir waren am frühen Abend am Ziel. Übernachtet wurde in dem wunderschönen Clarion Hotel Santa Claus. Was nicht geplant war, zu dieser Zeit wurde die Arctic Lapland Rally direkt vor unserem Hotel gestartet. Zu unserer größten Überraschung nächtigten auch Kimi Räikkönen und Mika Häkkinen in unserem Hotel. Nach einem gelungen Abendessen ging es noch in den Ort. Mit schönen Beleuchtungseffekten wurde Rovaniemi richtig in Szene gesetzt.

Der zweite Tag begann mit einem wirklich gutem Frühstück. Das brauchten wir auch, da wir danach mit den Snowmobilen in die Wildnis aufbrechen. Wer die Gelegenheit hat, einmal so ein Gefährt zu fahren, sollte diese unbedingt wahrnehmen. Auch bei Minus 15 Grad friert man auf dem Snowmobil nicht. Griffheizung und die gezielte Wärmeabführung sind da ganz angenehm. Gefahren wurde dann auf zugefrorenen Seen und auch durch die wirklich schönen und unberührten Wälder Finnlands. Als kleines Zwischenziel wurde gegen Mittag eine Huskyfarm angesteuert. Das es Huskys bei -15 Grad Celsius zu warm ist zum Laufen war mir auch neu. "Die beste Temperatur für unsere Huskys liegt so ab - 20 Grad. Und dann wollen sie nur noch laufen." sagte unser Hundschlittenführer. Wow, und in Deutschland werden Huskys im warmen Wohnzimmer gehalten.... OK, mit zwei Leutchen wurde ein Huskygespann geteilt. Einer durfte im Schlitten sitzen, der Andere hatte die Aufgabe das Gefährt zu steuern. War das eine Gaudi. Mit rasantem Tempo schlitterten wir durch den Wald. Nach guten zwei Stunden war es auch leider schon vorbei.

Mit dem Snowmobil ging es dann durch enge Waldwege irgendwo in den Wäldern von Rovaniemi zu einer kleinen Hütte. Dort wurde zu Mittag ein leckerer Rentiereintopf verspeist. Nach dieser schönen Aufwärmphase und mit gut gefülltem Bauch ging es wieder mit dem Snowmobil in die unberührte Natur Lapplands. Wir hätten noch Stunden durch die Wälder fahren können. Soviel unberührte Natur am Polarkreis zu erleben, ist schon ein tolles Gefühl. Am Abend ging es dann ins "Snowland". Das ist ein Restaurant nur aus Schnee gebaut. Innen herrschten "nur" -2 Grad, aber dieser Anblick war überwältigend. Innen alles aus Eis gebaut. Der Tresen, die Tische (die Eis-Tischplatte wurde mit einer Plexiglasscheibe abgedeckt, da sonst jeder Essensklecks darauf verewigt würde), der Stuhl, usw., alles aus Eis. Mit tollen Lichteffekten wurde Snowland für uns zu einem WOW-Effekt. Egal wo man hin sah, WOW, guck mal da, WOW, guck mal hier. Auch gab es ein gemütliches Wasserbett mit warmen Rentierfellen bedeckt, welches leider dann doch nur aus Eis war.

Am Abend ging es dann nach einem grandiosem Abendessen in das Nachtleben von Rovaniemi. Ok, der Alkohol ist nicht gerade günstig, aber wir hatten doch richtig Spass.

Der dritte Tag ist unser Abreisetag. Doch die Eventagentur hatte noch ein richtige Highlight für uns geplant. Fahrsicherheitstraining auf einem zugefrorenem See im Lappland. Krass. Als Instruktor hatten wir den Chef eines der Teams, welches an der Arctic Lapland Rally teilnahm. Ausweichübungen, Vollbremsung, 180 Grad Drehung, usw. Da konnten wir alle richtig was lernen. Besonders das Einparken mit Handbremse und 180 Grad Drehung wird nun in Perfektion beherrscht.

Am frühen Nachmittag wurde es dann leider Zeit für die Abreise. Wieder ging es 2400 Kilometer mit Bus und Flugzeug zurück nach Deutschland. Hier ist es zwar nicht so kalt wie in Finnland gewesen, aber Spass hat es in Rovaniemi mehr gemacht. Lappland hat mich auf jeden Fall nicht zum letzen Mal gesehen.

Geschrieben von Uwe B. aus Ibbenbüren