Der Wiener Gürtel

Wiener Schmäh, gemütliche Cafehäuser, der Weaner Dialekt, der Stephansdom und der Pomp der Hofreitschule ? das ist für viele das typische Wien. Das darf ja auch so sein! Nur: Junge Leute zieht das nicht an. Sie wollen Action und Spaß, etwas Neues und sich selbst erleben.

Genau dafür ist der Wiener Gürtel ideal! Was sich so nennt, ist in Wahrheit eine 13 Kilometer lange U-Bahn-Umgehung, die das Wiener Stadtzentrum in einer lang gezogenen Kurve umgibt. Entlang der Rundbögen aus Ziegelstein zwischen den Bahnhöfen Thaliastraße und Josefstädter Straße, Währinger Straße und Nussdorfer Straße findet man die Wiener Szenebars. Moderne Architekten haben in den Jugendstil- Arkaden lichte Verglasungen und futuristische Konzepte umgesetzt. Über allem Rattern die U-Bahn ? wen stört?s. Man lauscht ohnehin dem Sound der alternativen Musikszene in den futuristischen Lounges und angesagten Clubs. Vom Dachgarten der neuen Bibliothek kann man den Blick über die Dächer schweifen lassen. Alt und neu mischen sich zu einer Melange, die ebenso köstlich ist wie ein starker Mokka mit süßer Sahnehaube.

Auch der herrlich chaotische Brunnenmarkt in Ottakring, der vom Wiener Gürtel aus gut zu erreichen ist, sollte Ihren Blick anziehen! Er ist einer der letzten Straßenmärkte in Wien! Hier ist Wien multikulti und weanerisch zugleich. Und je länger man bleibt, desto köstlicher ist dieses Suchen nach dem Neuen, während das Alte Tradition verströmt und auch gar nicht verschwinden soll! Warum soll nur Berlin aufregende Viertel zu bieten haben, in denen Tradition und Innovation gut miteinander auskommen?! Der Wiener Gürtel zeigt Wien, wohin es will! Noch sieht man den Aufbruch nicht ganz gelungen ? aber auf dem Wege ist die Sache schon. Was heute noch leer steht, kann morgen schon ein Trend-Palast sein. Notfalls kann man ja immer noch die paar Straßenbahnstationen zur vornehmen Herrengasse und der majestätischen Hofburg zurücklegen?